Der russische Energieriese Gasprom will Teile der auf Eis gelegten Pipeline „Nord Stream 2“ vorerst für die Versorgung der eigenen Bevölkerung nutzen. Weil die Ostseepipeline derzeit nicht genutzt werde, habe Gasprom entschieden, „die überschüssigen russischen Gastransportkapazitäten an Land für die Entwicklung der Gasversorgung in den Regionen des Nordwestens von Russland zu nutzen“, teilte das Unternehmen heute auf Telegram mit.
Die Mitteilung enthielt auch eine Warnung an Berlin: Sollte sich Deutschland entscheiden, „Nord Stream 2“ doch noch in Betrieb zu nehmen, könne in naher Zukunft höchstens der erste Strang der unter Wasser verlegten Trasse angeschlossen werden. Der zweite Strang sei nun nicht mehr vor 2028 zu nutzen.
Die Pipeline hat zwei Stränge mit einer Transportkapazität von je 27,5 Milliarden Kubikmetern Gas pro Jahr. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat Berlin das vorher schon ausgesetzte Zertifizierungsverfahren vollständig gestoppt.
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