Die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young hatten dem Unternehmen gerade das Testat für den Abschluss 2019 verweigert.
In der Bilanz des Münchner Zahlungsabwicklers fehlen nämlich 1,9 Milliarden Euro. Zwei philippinische Banken, auf deren Konten das Geld eigentlich liegen sollte, wissen von nichts.
Es riecht nach einem Mega-Betrug, denn den Prüfern sollte mit Fake-Dokumenten, versehen mit gefälschten Unterschriften von Managern dieser Banken, die Existenz der ominösen Konten vorgegaukelt werden.
Konzernchef Markus Braun, mit 7 Prozent Aktienanteil gleichzeitig größter Einzelaktionär, ist nun mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Was ist hier eigentlich los? Will man den Vorstandschef mit miesen Tricks loswerden oder sind hier tatsächlich kriminelle Machenschaften des Managements mit ihm als „Spin Doctor“ am Werk?
Fakt ist: Ein Konsortium aus 15 Gläubigerbanken könnte einen Kredit in Höhe von 1,75 Milliarden Euro jederzeit kündigen, was den Exitus für Wirecard, den einstigen Dax-Liebling, bedeuten würde.
Der Reputationsschaden ist inzwischen gigantisch – die Ratingagentur Moody´s hat ihre Bonitätsnote für den Konzern auf Ramschniveau herabgesenkt. Noch vor zehn Tagen drehte die Aktie endlich wieder ins Plus, denn trotz diverser Ermittlungen bestätigte der einstmalige Outperformer der Börse ein Festhalten an den für 2020 gesetzten Zielen. Doch jetzt brechen alle Dämme: Der Kurs der Aktie sank um 73 Prozent und fiel innerhalb von zwei Tagen von über 100 Euro auf jetzt nur noch rund 15 Euro. Was ist hier los?
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