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Das Drama Flucht und die Folgen für Europa

skorec (CC0), Pixabay
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Wie Flucht aussieht, lässt sich derzeit in unzähligen Videos auf TikTok live mitverfolgen. Ein junges Mädchen, das auf dem Boden sitzt und seinen Rucksack packt. Raketen, die vom Himmel fallen. Tränen und Abschied vom Vater am Grenzzaun. Weiterreise in die Fremde. Freiwillige, die Sandwiches und Wasserflaschen ausgeben. Ankommen im Flüchtlingslager. Die Bilder zeigen: Hinter jeder Zahl in der Flüchtlingsstatistik stehen Menschen und ihre Geschichten.

Es ist eine „unfassbaren“ Zahl der Flüchtlinge und eine „enorme Geschwindigkeit“, mit der diese ankommen. Die schiere Anzahl der Geflüchteten stelle derzeit die größte Herausforderung dar, zeigen sich die Experten überzeugt.

Deutschland, Polen und andere Länder in Europa haben extrem schnell, stark und großzügig auf die Flüchtlingsbewegung reagiert, so der Tenor unter Fachleuten.

Mit der Inkraftsetzung der temporären Schutzrichtlinie etwa erhalten alle ukrainischen Geflüchteten von Beginn an einen rechtlichen Aufenthaltsstatus sowie EU-weit einheitliche Rechte in Bezug auf Zugang zu Wohnraum, Arbeitsmarkt und Ausbildung. Ein Prozess, der sonst Jahre dauern kann.

Doch die Realität ist doch, „dass das Ausmaß dieser Herausforderung nicht abzusehen ist“. Kein Land sei darauf vorbereitet, in dieser Größenordnung Menschen aufzunehmen und zu versorgen. Ein Grund dafür ist auch, dass so eine Richtlinie noch nie zuvor aktiviert worden sei und werfe in der Implementierung auf nationaler Ebene eine Reihe von Fragen auf; von Zuständigkeiten bis zu Kostenübernahme.

Derzeit wird die meiste Energie noch dafür verwendet, Unterkünfte für die Geflüchteten zu sichern – „ein Dach über dem Kopf, einen Ort, an dem die Menschen sicher sind und bleiben können“.

Das ist natürlich „extrem wichtig“, mittel- und längerfristig gesehen, brauche es jedoch Unterstützung bei der Integration der Menschen in den Arbeitsmarkt und Ausbildungssysteme. Leiter von Bildungseinrichtungen, Arbeitgeberverbände, öffentliche Arbeitsagenturen, sie alle müssten an einem Tisch versammelt werden, um über die Integration der Flüchtlinge zu beraten.

Wir brauchen eine Strategie für diese Situation und diese Menschen.

Das positivste Beispiel in Europa ist dabei wohl derzeit Irland. Hier haben ukrainische Lehrkräfte bei ihrer Registrierung ein schnelleres Registrierungsverfahren geboten bekommen, um danach sofort ukrainische Schülerinnen und Schüler unterrichten zu können.

Genau das müssen wir meiner Meinung nach in Deutschland auch gewährleisten.

Nicht vergessen dürfen wir dann aber auch, dass es sich bei den Menschen um Kriegsflüchtlinge handelt und auch deren „psychosozialer Zustand“ beachtet werden müsse. „Es sind viele Frauen mit Kindern. Sie sind besorgt darüber, was mit ihren Vätern und Ehemännern an der Front passiert, die gerade erst den Kriegsschauplatz verlassen haben und nicht wissen, was mit ihren zurückgelassenen Familien und Häusern passiert.“

 

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