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Das Dreikönigstreffen der FDP – ohne König, aber mit viel Theater

kschneider2991 (CC0), Pixabay
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Es ist wieder soweit: Die FDP hat sich am heutigen Tag in Stuttgart zu ihrem traditionellen Dreikönigstreffen versammelt. Doch wer erwartet hatte, dass goldene Kronen, Weihrauch und Myrrhe in der Luft liegen, wird enttäuscht. Stattdessen gibt es wie immer einen bunten Mix aus liberale Grundsatzreden, Kritik an allem und jedem – und die Frage, ob es in der Partei überhaupt noch jemanden gibt, der den sprichwörtlichen „König“ verkörpert.

Historischer Rückblick: Als die FDP noch Könige hatte

Das Dreikönigstreffen der FDP hat eine lange Tradition. Ursprünglich ging es tatsächlich um politische „Könige“ – also um die liberalen Schwergewichte der Partei, die an diesem symbolträchtigen Tag in Stuttgart ihre Visionen präsentierten und die FDP voller Elan ins neue Jahr führten. Namen wie Hans-Dietrich Genscher, Walter Scheel oder Guido Westerwelle waren einst die strahlenden Sterne am liberalen Himmel – jeder auf seine Weise ein „König“ der FDP.

Damals war das Dreikönigstreffen noch ein echtes Highlight des politischen Jahreskalenders: Kritik an der Regierung? Check. Visionen für die Zukunft? Check. Und dazu noch der unerschütterliche Glaube an die Marktwirtschaft.

Doch heute? Nun ja, heute fühlt sich das Dreikönigstreffen eher wie eine Königssuche an – oder wie ein Casting für die nächste Staffel von „Deutschland sucht den Super-Liberalen“.

Das Dreikönigstreffen 2025: Viel Rede, wenig König

Der heutige Tag ist wie immer ein Pflichttermin für die FDP-Basis, die politisch Interessierten und die Journalisten, die sich fragen: „Was wird Lindner diesmal sagen?“ – und noch wichtiger: „Sagt er es in Reimform?“ Denn während man früher vielleicht gespannt war, ob die FDP den politischen Kurs des Landes prägen könnte, geht es heute eher darum, wie viele schlagfertige Einzeiler Christian Lindner in eine einzige Rede packen kann.

„Lieber ein König ohne Krone, als ein Sozialdemokrat ohne Plan!“ – so etwas könnte er heute gesagt haben. Oder auch: „Marktwirtschaft ist wie Weihnachten – sie funktioniert nur, wenn alle mitmachen!“ Niemand weiß es so genau, aber eines ist sicher: Der König ist tot, es lebe der Markt.

FDP ohne König – dafür mit viel Eitelkeit

Doch warum gibt es bei der FDP eigentlich keinen „König“ mehr? Ganz einfach: Die Partei hat längst erkannt, dass man heutzutage keinen absoluten Monarchen braucht, um politische Themen zu setzen. Stattdessen lebt die FDP von ihrem kollektiven Ego. Wer braucht schon einen „König“, wenn man einen Christian Lindner hat, der in Talkshows glänzt, eine Bettina Stark-Watzinger, die das Bildungssystem mit marktwirtschaftlicher Präzision steuert, oder einen Volker Wissing, der… naja… immerhin immer erreichbar ist, wenn’s um Digitalisierung geht?

Die FDP ist eben ein moderner Haufen. Sie haben keine Krone, aber dafür eine Menge Meinungen – und zur Not reicht auch ein Porsche als Thron.

Dreikönigstreffen ohne Stern von Bethlehem

Während die FDP früher von einem klaren Stern von Bethlehem geleitet wurde – man nannte ihn „wirtschaftliche Vernunft“ – ist heute die Orientierung schwieriger. Denn die Partei muss sich mit einer immer komplizierteren politischen Landschaft auseinandersetzen: Klimawandel, Digitalisierung, Europa. Und ja, während die Grünen den Klimaplan machen und die SPD den Sozialstaat umbaut, ist die FDP da, um… darauf hinzuweisen, dass der Markt das alles regeln wird. Irgendwann.

Die liberalen Hirten sind also weiterhin unterwegs, aber der Stern scheint manchmal ein bisschen zu flackern. Und so bleibt die Frage: Wo ist der „König“, der die Partei wieder in die politische Mitte führt – oder zumindest auf die nächste Seite im Koalitionsvertrag?

Die humorvolle Krönung

Am Ende bleibt das Dreikönigstreffen der FDP ein ganz eigenes Spektakel: ein bisschen Nostalgie, ein bisschen Show und eine Menge Wirtschaftsprosa. Der „König“ mag zwar fehlen, aber dafür gibt es liberale Werte, markige Sprüche und die Hoffnung, dass der nächste politische Hype wieder ein FDP-Thema sein könnte. Vielleicht ist das ja der wahre Zauber des Dreikönigstreffens: Es ist wie ein Theaterspektakel ohne Hauptdarsteller – aber das Bühnenbild ist immer schön anzusehen.

Also: Krönchen richten, Rede halten, und hoffen, dass der liberale Stern im politischen Himmel auch 2025 nicht verblasst. Das Dreikönigstreffen bleibt eben ein Klassiker – auch ohne König.

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