Sahra Wagenknecht und ihre angekündigte Entscheidung, vielleicht eine eigene Partei zu gründen, wirft mehrere Fragen auf. Erstens: Ist es wirklich so, dass die Linke so weit von ihren Ursprüngen abgewichen ist, dass eine Spaltung gerechtfertigt wäre? Oder ist es vielmehr ein Versuch Wagenknechts, sich im politischen Rampenlicht zu halten?
Die „Bild“-Zeitung scheint bereits sicher zu sein, dass es zu einer Parteigründung kommen wird. Doch Wagenknecht selbst hält sich bedeckt, was eher darauf hindeutet, dass hier medial etwas aufgebauscht wird. Wenn es wirklich ernsthafte Überlegungen für eine neue Partei geben sollte, wäre mehr Transparenz sicherlich angebracht.
Es ist interessant, dass Wagenknecht ihre Partei dafür kritisiert, sich von der Kernklientel der Geringverdiener und „einfachen Menschen“ entfernt zu haben. Aber hat sie nicht selbst mit der Initiative „Aufstehen“ bereits einen Versuch in diese Richtung unternommen und ist gescheitert? Das lässt zumindest Zweifel aufkommen, ob sie die richtige Person ist, um eine neue, volksnahe Partei zu gründen.
Alles in allem wirkt die potenzielle Parteigründung eher wie ein politisches Manöver als eine dringend notwendige Erneuerung der deutschen Linken. Sollte die Parteigründung wirklich erfolgen, bleibt abzuwarten, ob sie mehr ist als nur ein weiterer Versuch Wagenknechts, sich als Retterin der „einfachen Menschen“ zu inszenieren.
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