Im Prozess gegen den Musiker Gil Ofarim wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung hat es eine überraschende Wende gegeben. Ofarim gestand, die Antisemitismus-Vorwürfe gegen einen Mitarbeiter des Leipziger Westin-Hotels erfunden zu haben. Er räumte ein, nicht die Wahrheit gesagt zu haben und entschuldigte sich beim betroffenen Hotelmanager, der als Nebenkläger auftrat.
Das Verfahren wurde nach Ofarims Geständnis eingestellt, verbunden mit einer Geldauflage von 10.000 Euro, die Ofarim an die Jüdische Gemeinde zu Leipzig und den Trägerverein des Hauses der Wannseekonferenz zahlen soll. Ein endgültiges Gerichtsurteil erfolgte nicht.
Der Zentralrat der Juden hat das Verhalten von Ofarim verurteilt, da grundlose Antisemitismusvorwürfe denjenigen schaden, die tatsächlich von Antisemitismus betroffen sind. Der Hotelmanager zeigte sich erleichtert, dass die Wahrheit ans Licht gekommen ist, und äußerte Zufriedenheit mit dem Ausgang des Verfahrens.
Ofarims ursprüngliche Behauptung, im Oktober 2021 von einem Hotelmitarbeiter aufgefordert worden zu sein, eine Halskette mit Davidstern abzulegen, hatte sich in den sozialen Medien stark verbreitet. Nach umfangreichen Ermittlungen folgte eine Anklage gegen Ofarim, während das Verfahren gegen den Hotelmanager eingestellt wurde. Diese Entwicklungen haben erhebliche Auswirkungen auf Ofarims Reputation und könnten auch seine Karriere als Musiker beeinflussen.
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