Am Samstag um 11 Uhr meldete die CDU stolz, dass mehr als 180.000 Teilnehmer an ihrer Online-Umfrage zur Rücknahme des Verbrenner-Verbots teilgenommen hätten. Doch das Ergebnis sorgte für Aufsehen: Lediglich 14 Prozent stimmten für die Forderung der CDU, während eine überwältigende Mehrheit von 86 Prozent dagegen war. Schnell stellte sich heraus, dass die Zahlen falsch waren.
IT-Panne und Manipulationsvorwürfe
Die Campaigning Software GmbH, der beauftragte IT-Dienstleister, erklärte, dass die Umfrage massiv manipuliert worden sei. Christoph Schleifer von der Campaigning Software GmbH sagte gegenüber BILD am SONNTAG: „Die gestern gestartete Abstimmung der CDU zum Verbrennerverbot ist massiv manipuliert worden. Dabei sind zehntausende Stimmen automatisiert abgegeben worden. Wir haben deshalb der CDU empfohlen, die Abstimmung abzubrechen. Ich habe so etwas bei einer solchen Abstimmung in unseren Systemen noch nie erlebt.“
Schleifer räumte ein, dass der gewählte Sicherheitsstandard für diese Art von Umfragen normalerweise ausreichend sei, um eine gute Balance zwischen Sicherheit und Zugänglichkeit zu gewährleisten. „Gegen ein solches Maß an krimineller Energie, wie sie hier vorliegt, hilft nur ein aufwendiges System mit Zwei-Faktor-Authentifizierung unter Angabe von E-Mail oder Mobilnummer. Das aber steht einer einfachen, niederschwelligen Teilnahme entgegen“, so Schleifer.
Blamage für die CDU
Die CDU hat daraufhin ihre Umfrage gestoppt und weitere Stimmabgaben unterbunden. „Es ist schlimm, wie weit es mittlerweile in diesem Land gekommen ist. Traurig, wie hier mit krimineller Energie manipuliert wird. Jegliche Manipulation von Abstimmungen ist in einem Wahlkampf inakzeptabel. Wir stehen als CDU für einen fairen Wahlkampf“, äußerte sich CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann (46) gegenüber BamS.
Zweifel an der Kompetenz der CDU
Die Panne wirft ein schlechtes Licht auf die CDU und ihre Fähigkeit, moderne digitale Tools sicher und effektiv zu nutzen. Kritiker bemängeln, dass die Partei offenbar nicht in der Lage ist, eine einfache Online-Umfrage vor Manipulation zu schützen. Dies wirft grundlegende Fragen zur digitalen Kompetenz und Sicherheitsstrategie der Partei auf.
Hintergrund der Umfrage
Die Umfrage sollte Unterstützung für die Position der CDU zur Rücknahme des EU-weiten Verbots von Verbrennungsmotoren ab 2035 generieren. Die Teilnehmer konnten auf der CDU-Website anonym ihre Meinung abgeben, ohne sich registrieren zu müssen – ein offenes Einfallstor für Manipulationen, wie sich nun herausstellt.
Wahlkampagne gegen das Verbrenner-Verbot
Die Umfrage war Teil einer breiteren Wahlkampagne der CDU/CSU, die kurz vor der Europawahl startete. Ziel war es, Druck auf EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auszuüben und das Verbrenner-Aus zu stoppen. Verkehrsminister Wissing (FDP) begrüßte die Kampagne und unterstützte die Forderungen der Union.
Fazit: Ein Desaster auf ganzer Linie
Der Vorfall zeigt nicht nur die Anfälligkeit digitaler Abstimmungen für Manipulationen, sondern auch die mangelnde Vorbereitung und Vorsicht der CDU. Die Partei muss nun dringend ihre digitalen Sicherheitsvorkehrungen überdenken und verbessern, um das Vertrauen der Bürger in ihre digitalen Prozesse wiederherzustellen. Die peinliche Blamage könnte der CDU nicht nur im Wahlkampf, sondern auch langfristig schaden.
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