Angesichts der hohen Inflationsrate erhöht die US-Notenbank ihren Leitzins erneut stark um 0,75 Prozentpunkte. Damit liegt er nun in der Spanne von 2,25 bis 2,5 Prozent, wie die Federal Reserve (Fed) am Mittwoch mitteilte. Mit dieser Maßnahme will die Notenbank der größten Volkswirtschaft der Welt die hohen Verbraucherpreise in den Griff bekommen.
Für die Zentralbanker ist die straffe Geldpolitik nicht ohne Risiko – sie müssen aufpassen, dass sie das Wirtschaftswachstum nicht zu sehr ausbremsen.
Der erneut ungewöhnlich große Zinsschritt schürt die Angst vor einer Rezession. „Ich glaube nicht, dass sich die USA derzeit in einer Rezession befinden“, betonte Fed-Chef Jerome Powell. „Und der Grund dafür ist, dass es einfach zu viele Bereiche der Wirtschaft gibt, die sich zu gut entwickeln.“ Powell stellte aber weitere Erhöhungen in Aussicht. Dabei schloss er auch einen noch größeren Zinsschritt nicht aus, wenn das „angemessen“ sei.
Erst im Juni hatte die Fed den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte angehoben. Es war der größte Zinsschritt seit 1994, also seit fast 30 Jahren. Für gewöhnlich zieht es die Fed vor, den Leitzins in Schritten von 0,25 Prozentpunkten anzuheben. Insgesamt ist es die vierte Erhöhung des Leitzinses in diesem Jahr und seit dem Beginn der Coronavirus-Pandemie. Der Druck auf die Notenbank ist groß: Die Teuerungsrate in den USA ist mit 9,1 Prozent so hoch wie seit rund vier Jahrzehnten nicht mehr.
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