„Die Ratten verlassen das sinkende Schiff“ – so könnte man zynisch die aktuelle Situation der Linkspartei beschreiben. Es ist geradezu unglaublich, mit welcher Geschwindigkeit diese einst so stolze Partei zerfällt. Nun werfen auch die letzten Mohikaner das Handtuch: Janine Wissler und Martin Schirdewan, die bisherigen Parteivorsitzenden, haben angekündigt, beim kommenden Bundesparteitag im Oktober nicht erneut zu kandidieren.
Diese Entscheidung wirft die Frage auf: Wer soll nun die Kohlen aus dem Feuer holen? Bleibt es vielleicht an Sören Pellmann hängen, dem „Ossi“, den man in der Partei anscheinend nicht wirklich wollte? Die Ironie der Geschichte könnte kaum größer sein.
Wissler und Schirdewan begründen ihren Rückzug mit dem Wunsch nach einem „personellen Neuanfang“ in Teilen der Partei. Sie betonen, dass die Entscheidung nicht leichtfertig getroffen wurde. Doch angesichts des immensen Drucks, unter dem die Linke seit dem Austritt von Sahra Wagenknecht und der Gründung ihres „Bündnis Sahra Wagenknecht“ (BSW) steht, erscheint dieser Schritt fast wie eine Kapitulation.
Die Parteispitze versucht, die Situation positiv zu framen, indem sie betont, dass nun bis zum Parteitag Mitte Oktober genügend Zeit für ein transparentes Verfahren und eine innerparteiliche Meinungsbildung bleibe. Doch die Frage bleibt: Wer will diesen Scherbenhaufen überhaupt noch aufkehren?
Die Linkspartei steht an einem Scheideweg. Der bevorstehende Parteitag könnte sich als Schicksalswende erweisen – entweder als Beginn einer Erneuerung oder als Anfang vom Ende. Es bleibt abzuwarten, ob sich jemand findet, der mutig genug ist, das Ruder zu übernehmen und die Partei aus ihrem Sturzflug herauszureißen.
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