Zu beachten ist, dass die Begriffe „nachhaltige“, „umweltfreundliche“, „klimafreundliche“ oder „ethische“ Geldanlagen nicht geschützt sind. Es gibt auch keine einheitlichen Mindeststandards für eine nachhaltige Geldanlage. Daher ist die Ausrichtung der einzelnen Banken unterschiedlich.
Konsequent bei Menschenrechtsverletzungen und Kinderarbeit
Die gute Nachricht: Alle 14 untersuchten Banken schließen bei ihren Geldgeschäften Unternehmen aus, die Arbeits- und Menschenrechte verletzen oder Kinderarbeit dulden. Die Kreditinstitute garantieren zudem, dass kein Geld in die Waffen- und Rüstungsbranche fließt.
Beim Klimaschutz tun sich die acht kirchlichen Banken allerdings schwer: Investitionen in die fossilen Energieträger Erdöl und Kohle werden von sieben kirchlichen Kreditinstitute nicht konsequent ausgeschlossen. Insgesamt meiden nur vier der acht kirchlichen Geldinstitute Investitionen in Kohleförderung und -verarbeitung. Die Erdölförderung wenden lediglich zwei Banken als Ausschlusskriterium an.
Atomindustrie bei zwei Banken nicht tabu
Auch bei anderen Kriterien zeigen sich deutliche Unterschiede: So schließen zwei kirchliche Banken die Atomindustrie bei ihren Investitionen nicht aus.
Industrielle Tierhaltung ist als Ausschlusskriterium nicht weit verbreitet: Nur vier der insgesamt 14 betrachteten Banken verzichten grundsätzlich auf Investitionen in diese Branche, darunter findet sich keine kirchliche Bank.
Drei der insgesamt 14 Banken erfüllen alle von der Verbraucherzentrale Bremen untersuchten Ausschlusskriterien für Eigenanlagen und Kreditvergabe: die GLS Bank, die Triodos Bank und die Umweltbank. Insgesamt wurden neun ethisch-ökologischen Ausschlusskriterien untersucht.
Nachhaltige Banken fördern Soziales, Umwelt und Klimaschutz
Bei ethisch-ökologischen Bankgeschäften geht es nicht nur darum, kontroverse Branchen und Unternehmen auszuschließen. Wichtig ist auch, dass besonders ökologische und soziale Geschäftsfelder durch gezielte Investitionen gefördert werden.
Bei vielen untersuchten Banken steht die Kreditvergabe in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Pflege sowie Erneuerbare Energien im Mittelpunkt. Ökologisches Bauen und Energiesparmaßnahmen sind weitere Schwerpunkte des Kreditgeschäfts. Bei den kirchlichen Banken wird zudem in kirchliche und karitative Einrichtungen investiert.
Die Übersicht über die Anlagekriterien macht auf einen Blick deutlich, welche Banken die für sie wichtigen ethisch-ökologischen Kriterien erfüllen. Daneben bietet die Verbraucherzentrale Bremen mit Marktchecks zu den Konditionen von Girokonten und Sparanlagen bei diesen Banken weitere Orientierungshilfen.
Unterschiedliche Produktpalette
Manche Banken mit Nachhaltigkeitsstandards bieten nur eine begrenzte Anzahl von Produkten an, andere wiederum mit einer Vielfalt, die sich mit der von mittelgroßen konventionellen Banken oder Sparkassen vergleichen lässt.
Interessenten können sich für klassische Bankeinlagen wie Sparbuch, Tagesgeld, Festgeld oder Sparbrief entscheiden, sich aber auch Termineinlagen, ethisch-ökologische Investmentfonds, Beteiligungen und Versicherungen vermitteln lassen. Sie sollten jedoch stets nur Finanzprodukte wählen, die der persönlichen Risikoneigung entsprechen.
Quelle:VZBV
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