Die Feuerwehrleute in Los Angeles kämpfen verzweifelt gegen die Flammen, während ihre Chefin Kristin Crowley einem medialen Großbrand der besonderen Art gegenübersteht. Dieser wurde nicht etwa durch Funkenflug, sondern durch das Umfeld des zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump entzündet.
Willkommen in der Ära des Trumpismus, in der eine beispiellose Kampagne losgetreten wurde, um Crowley, die erste offen lesbische Feuerwehrchefin von Los Angeles, für die Waldbrände verantwortlich zu machen – natürlich nicht wegen fehlender Mittel oder jahrelanger Klimakrisenignoranz, sondern wegen ihrer Identität. Crowleys beeindruckende Karriere? Ignoriert. Stattdessen wirft man ihr vor, den Posten nur dank eines vermeintlich „woken“ Diversitätsprogramms zu bekleiden.
Hetzjagd unter dem Deckmantel der „Effizienz“
Angeführt wird die Jagd von Trumps innerem Kreis. Donald Trump Jr. hat es sogar geschafft, „Diversity, Equity and Inclusion“ (DEI) in einen zynischen Witz zu verwandeln – „Können wir DEI in DIE umbenennen?“ Eine geschmacklose Anspielung, die in der toxischen Blase des rechten Internets jubelnden Beifall fand. Unterstützt wird das Ganze von bekannten Trump-Loyalisten wie Elon Musk und James Woods, die anscheinend wenig davon verstehen, wie man Brände löscht, aber viel davon, wie man Vorurteile schürt.
Nicht zu übertreffen ist dabei die ehemalige Fox-News-Moderatorin Megyn Kelly, die offenbar beschlossen hat, ihr Mikrofon für frauenfeindliche Ergüsse zu nutzen. „Übergewichtige Frauen“ seien das letzte, was sie im Feuerwehrdienst sehen wolle, verkündete Kelly – ein Kommentar, der mehr über sie als über die Feuerwehrchefin aussagt.
Flammen der Ignoranz
Die eigentlichen Brandstifter sitzen allerdings nicht in Los Angeles, sondern in den gut gekühlten Büros von Twitter und Co., wo die Prioritäten der künftigen Regierung deutlich werden: Menschen angreifen, die für Diversität und Inklusion stehen, während echte Probleme wie Klimawandel und Budgetkürzungen ignoriert werden. Kristin Crowley kämpft nicht nur gegen Flammen, sondern gegen ein System, das lieber Sündenböcke sucht als Lösungen.
Helden unter Beschuss
Doch Crowley bleibt standhaft. Sie weist darauf hin, dass ihre Feuerwehr alles Menschenmögliche tut, um Leben zu retten – trotz massiver Kürzungen im Budget, für die man wohl kaum „woke“ Identitätspolitik verantwortlich machen kann. Vielleicht sollte man die Aufmerksamkeit lieber darauf lenken, warum 17 Millionen Dollar weniger für Feuerwehrleute und Ausrüstung bereitstehen, statt auf die sexuelle Orientierung ihrer Chefin.
Die Brände in Los Angeles mögen irgendwann gelöscht sein, aber die Flammen der politischen Hetze werden weiter lodern – willkommen im neuen Amerika, wo Tweets wichtiger sind als Taten und Vorurteile vor Vernunft regieren.
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