Hurrikan Milton trifft Florida: Verwüstungen und Überschwemmungen
Fort Myers, Florida, Mittwochabend
Hurrikan Milton hat Florida als Kategorie-2-Sturm erreicht und hinterlässt eine Spur der Zerstörung. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 177 km/h (110 mph) und noch stärkeren Böen brachte der Sturm schwere Schäden und Überschwemmungen mit sich. Das Zentrum des Hurrikans liegt etwa 32 Kilometer nordöstlich von Sarasota, aber die Auswirkungen sind im gesamten Bundesstaat zu spüren.
Bereits über eine Million Haushalte und Unternehmen sind ohne Strom, und es kommt weiterhin zu lebensbedrohlichen Überschwemmungen. Experten des Nationalen Hurrikan-Zentrums warnen, dass der Sturm seine Stärke beibehalten wird, während er über Nacht durch Florida zieht und auch am Donnerstagmorgen noch gefährlich bleibt.
Augenzeugenberichte: Zerstörerische Naturgewalten in ganz Florida
CNN-Korrespondenten berichten live aus verschiedenen Teilen des Bundesstaates:
- St. Petersburg: Hier fielen innerhalb von nur einer Stunde rund 12,7 Zentimeter Regen (5 Zoll). Die Straßen stehen unter Wasser, und die Lage verschärft sich weiter, so CNN-Reporter Bill Weir. „Die Menschen hier erinnern sich noch gut an den Hurrikan Helene und die damit verbundenen Schäden. Jetzt stehen sie vor einer neuen Katastrophe.“
- Bradenton: Der Sturm zeigt sich unberechenbar, so Anderson Cooper. „Die Situation ändert sich im Minutentakt“, berichtet er. In der Region kommt es zu ständigen Stromausfällen, während der Sturm unaufhaltsam weiterzieht.
- Sarasota: Nach dem Durchzug des Hurrikan-Auges sind die Winde weiterhin stark. „Es fühlt sich an wie ein Schlag in den Magen“, beschreibt Randi Kaye die Situation.
- Tampa: CNN-Reporter Brian Todd beschreibt die Lage als „erbarmungslos und gefährlich“. Die Überschwemmungen nehmen weiter zu, da das Wasser nicht mehr abfließen kann.
Gefährliche Sturmflut und unvorhersehbare Flutwellen
In Punta Gorda, etwa 32 Kilometer nordwestlich von Fort Myers, stieg das Wasser innerhalb von 30 Minuten um mehrere Meter an, berichtet ein Wetterexperte von AccuWeather. „Wir stehen praktisch im Golf von Mexiko“, beschreibt er die dramatische Situation. Auch Tampa Bay erlebte eine „umgekehrte Flut“, bei der das Wasser durch starke Winde aus der Bucht gedrückt wurde. Experten warnen jedoch, dass das Wasser bald zurückkehren wird, was eine tödliche Gefahr darstellt.
Evakuierungen scheitern an Treibstoffmangel
Viele Menschen versuchten, vor dem Sturm zu fliehen, doch fehlender Treibstoff zwang viele zur Umkehr. So auch Sarah Lutzker, die mit ihrer Familie in St. Petersburg Zuflucht sucht. „Wir haben uns mit Vorräten eingedeckt und sind bereit, ohne Strom auszukommen“, berichtet sie. Doch die Angst vor weiteren Verwüstungen bleibt.
Starke Regenfälle und gefährliche Flutwarnungen
Der Hurrikan bringt nicht nur starke Winde, sondern auch außergewöhnliche Regenfälle. In St. Petersburg fielen innerhalb von drei Stunden über 22 Zentimeter Regen (9 Zoll), was einem „1-in-1000-Jahre-Ereignis“ entspricht. Die National Weather Service (NWS) hat eine Notfallwarnung für St. Petersburg, Tampa und Clearwater herausgegeben und fordert die Bewohner auf, höhergelegene Gebiete aufzusuchen.
Präsident Biden verspricht Unterstützung
Vor dem Eintreffen des Hurrikans sprach Präsident Joe Biden mit verschiedenen Offiziellen in Florida und betonte, dass die Regierung in Washington den Menschen in Florida zur Seite stehen werde – „vor, während und nach dem Sturm“. Er sicherte den Betroffenen schnelle Hilfe bei Rettungs- und Wiederaufbauarbeiten zu.
Fazit: Eine Nacht voller Unsicherheit und Gefahren
Hurrikan Milton bleibt eine erhebliche Bedrohung für ganz Florida, während er sich weiter über den Bundesstaat hinweg bewegt. Städte wie Lakeland, Kissimmee, Orlando und Cape Canaveral liegen auf seinem weiteren Weg. Während sich die Einwohner auf das Schlimmste vorbereiten, bleibt unklar, wie hoch die Schäden letztlich ausfallen werden. Doch eines ist sicher: Die Folgen dieses Sturms werden noch lange spürbar sein.
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