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Das oberste Gericht in Rom ordnet Neuauflage des „Ruby Tre“-Prozesses an

IO-Images (CC0), Pixabay
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Der Oberste Gerichtshof in Rom hat heute beschlossen, dass in Mailand eine Berufungsverhandlung für 28 Personen stattfinden muss, die im „Ruby Tre-Prozess“ wegen Bestechung angeklagt sind. In der ersten Instanz waren alle Angeklagten, darunter auch der inzwischen verstorbene Ex-Premier und Forza-Italia-Chef Silvio Berlusconi, freigesprochen worden – natürlich zur Überraschung von niemandem, der die italienische Justizlandschaft kennt.

Der Prozess gegen Berlusconi, der wegen mutmaßlicher Zeugenbestechung im Zusammenhang mit dem Ruby-Skandal geführt wurde, endete damals mit einem Freispruch für alle Beteiligten. Rund 20 junge Frauen, die an Berlusconis legendären Partys teilnahmen, wurden ebenfalls freigesprochen – und das mit der elegantesten Form des Freispruchs, die Italien zu bieten hat: „weil die Tat nicht begangen wurde.“

Skandale und Partys mit dem „Herzensbrecher“

Der Prozess trägt den klangvollen Namen „Ruby Tre“, weil es bereits das dritte Verfahren rund um den Skandal war, der 2010 ans Licht kam. Namensgeberin der ganzen Affäre ist die Escortdame Karima El Marough, die durch ihren Spitznamen Ruby Rubacuori (Ruby Herzensbrecherin) traurige Berühmtheit erlangte. Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich eine sechsjährige Haftstrafe für Berlusconi gefordert, doch dieser wurde im Februar 2023 von allen Vorwürfen befreit.

Berlusconi wurde vorgeworfen, mehrere Zeugen großzügig mit Geld, Schmuck und anderen kostbaren Geschenken im Millionenwert bedacht zu haben, um sie dazu zu bringen, ihre Lippen über die wilden Partys in seiner Villa fest verschlossen zu halten. Bei diesen Festen soll sich auch die minderjährige Ruby die Ehre gegeben haben, was dem Skandal eine besonders pikante Note verlieh. Nach Einschätzung der Mailänder Staatsanwaltschaft soll Berlusconi für dieses Verschweigen zwischen 2011 und 2015 beeindruckende zehn Millionen Euro auf den Tisch gelegt haben – eine Summe, die man sicherlich als gut investiert betrachten kann.

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