Der Markt geschlossener Fonds wächst wieder. Nach einer Stagnation, ausgelöst durch die Finanzkrise, wurden bis heut fast 200 Milliarden Euro in diesem Segment in Deutschland investiert. Allerdings bislang ohne eine gesetzliche Regulierung, die ja nun auf den Weg gebracht werden soll.
Die Vergangenheit hat mehrmals gezeigt, dass geschlossene Fonds eine riskante Geldanlage sind. Privaten Anlegern wurde dies immer wieder zum Verhängnis. Der Schaden beläuft sich auf hunderte von Millionen.
AD ist offensichtlich die interne Bezeichnung für Anleger wie Ulf Mosbach. Dumm ist Mosbach nicht, aber vertrauensselig gegenüber seiner Bank. Zu vertrauensselig wie sich herausstellem sollte.
Die Vertrauenseligkeit ist sicherlich auch der Grund, dass sein Bankberater ihn zum Kauf eines geschlossenen Immobilienfonds überredet konnte. Sein Bankberater behauptete, es handele sich um eine gute Kapitalanlage mit Steuersparmöglichkeiten. Was wieder einmal fehlte, war der wichtige Hinweis, dass geschlossene Fonds auch im Totalverlust enden können. Und ganz wichtig, Mosbach war zum Zeitpunkt des Investments schon Rentner. Er hatte also sehr eingeschränkte Möglichkeiten, Steuern zu sparen.
Mosbach investierte 250.000 Euro (damals noch 500.000 DM, damit nahezu sein komplettes Vermögen, alles in diese eine Geldanlage. Der geschlossene Immobilienfonds hatte eine Laufzeit von 22 Jahren. So lange würde Mosbach nur noch sehr schwer an das Geld herankommen, da der Verkauf von Anteilen aus einem geschlossenen Fonds meist nur mit Verlusten möglich ist. Mosbach versuchte auszusteigen – allerdings ohne Erfolg. Heute sind ihm nicht einmal 80.000 Euro von seinem Geld geblieben. Mosbach ist heute 80 Jahre und legt sein Geld wieder lieber unter die Bettdecke. Seinen Lebensabend hatte er sich sicherlich anders vorgestellt. Sein Sohn prozessiert jetzt gegen die Bank im Auftrag seines Vaters.
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