Gibt es so was? Ja nach unseren Recherchen gibt es so was, und das offenbar schon seit Jahren, ohne dass das überhaupt so richtig jemand mitbekommt. Nein, wir meinen nicht die Lebensversicherung, was so manch einer unserer User jetzt denken könnte. Nein das meinen wir nicht, denn das passiert ja mit staatlicher Duldung und Unterstützung. So etwas würden wir ja nicht kritisieren – Smile. Es geht um die Abzocke mit vorbörslichen Aktien, sogenannten Pennystocks. Ja klar, mögen jetzt so manche sagen, kennen wir. Ja klar, sagen wir, aber wissen Sie auch wie das geht? Also fangen wir einmal an. Nennen wir unsere Protagonisten einmal Dagobert, Micky, Retsinu und die Schaar der Anleger einfach die „Schafe“. Micky und Dagobert machen das schon Jahre, o h n e dass das jemand überhaupt so richtig mitbekommt. So 10 Millionen Euro und mehr macht man hier pro Jahr und seit Jahren. 10 Millionen, die man sich von den Schafen holt, die dann, wenn es schief geht mit der Aktie, nicht einmal blöken. Genau damit kalkulieren Dagobert und Micky, und das hat ja auch schon oft genug geklappt. Warum auch nicht jetzt? Also die Idee von Micky und Dagobert ist nun eine AG zu gründen nach schweizerischem Recht, mit der Story in Internetfirmen zu investieren. In Internetfirmen denen man, von der Geschichte her, einen Aufstieg wie yahoo und Google zutraut. Um diesen Erfolg zu erreichen, braucht man natürlich Geld, Geld von den Schafen. Diese finden so eine Geschichte bestimmt toll, aber wie erzählt man denen diese Geschichte ohne Internet? Ohne Internet deshalb, weil man mit der Verbreitung der Geschichte im Internet natürlich auch viele kritische Geister wachrütteln würde, und das will man ja nun auf keinen Fall. Also was tun. Dagobert hat da gute Erfahrungen gemacht mit Aktieninformationsdiensten, Börseninformationsdiensten, Börsennews, Börsenbriefe, Börsenanalysen Aktiennews, Geldinformationsdiensten usw. und da kennt er so manches Unternehmen, wo man dann Newsletter buchen kann. Nun geht Dagobert mit Micky zu diesen Unternehmen und bucht insgesamt für 1 Million Euro solche Newsletter, die dann an fast 5 Millionen Schafe mehrfach versendet werden. Klar jetzt hat man die Geschichte zu den Schafen gebracht und der Erfolg lässt hier nicht lange auf sich warten. Wie uns ein Ex Mitarbeiter des Unternehmens Retsinu mitteilte, melden sich auf solche Newsletter um die 3 Promille der angeschriebenen User. Gehen wir hier von 3 Promille aus dann reden wir hier über 15.000 Interessenten an solch einem phänomenalen Aktie mit so einer Story. Davon wiederum 20% kaufen dann meistens für mindestens 2.000 Euro Aktien. Rechnen wir das mal um, dann kommen wir hier auf bis zu 6 Millionen Aktien. Das multipliziert mit, oft 99 Cent, ergibt dann einen Betrag von fast 6 Millionen Euro abzüglich des Einsatzes von 1 Million Euro verbleiben wohl mindestens 5 Millionen Euro bei der richtigen Story. Und Internet wie hier beschrieben, ist eine definitiv gute Story, die man gut verkaufen kann, hier würde unser „Informant“ den Rücklauf sogar viel höher einschätzen. Nun, Micky und Dagobert wissen auch, dass Aktienkäufer nie nur eine Aktie kaufen. Im durchschnittlichen Portfolio eines Aktienbesitzers finden sich bis zu 10 diverse Aktien, und natürlich weiss der Aktienkäufer das nicht jede Aktie durch die Decke gehen wird vom Kurs her. Nun weiss er auch, dass man Aktien über einen gewissen Zeitraum halten muss, denn solche Investitionen müssen sich ja entwickeln. Natürlich beobachtet er die Aktienkurse seiner von ihm erworbenen Aktien, aber auch, wenn die mal abstürzen, wird er nicht nervös, das kennt er ja. Und natürlich kann so eine Aktie auch mal floppen, Pech gehabt sagt sich unser Aktienbesitzer dann, genau das womit Micky und Dagobert rechnen, und wetten das nächste Geschäft wartet schon mit den Schafen. Nun muss das Geld ja aber auch noch in die „eigene Tasche kommen“. Kein Problem, denn jetzt fängt man über eigene Unternehmen bzw. Unternehmen an denen man beteiligt ist, Rechnungen an die AG zu stellen für vermeintliche Dienstleistungen, die angeblich erbracht wurden. So verliert die AG langsam das eingesammelte Kapital und die Konten der „Abzocker“ füllen sich. Irgendwann heißt es dann, „sorry unser Geschäftsmodell war wohl doch nichts“……………..und die Aktie stürzt ab. Welchen Aktieninhaber aber stört das wirklich.
Jetzt stellen wir uns einmal vor, man würde das Ganze Konstrukt als Fonds konzipieren, über Vertrieb verkaufen, und dann kommen keine Ausschüttungen mehr? Merken Sie was? Muss man die Geschichte an dieser Stelle weitererzählen ? Der Aufschrei im Internet wäre groß, die Staatsanwaltschaften würden ermitteln, die BaFin einschreiten und die Initiatoren wären auf Dauer erledigt. Nicht so im Aktienbereich.
Das gibt es doch gar nicht mögen manche User sagen? Doch das ist nach unserer Erkenntnis der letzten Wochen ein durchaus gebräuchliches Geschäftsmodel in der Branche, und auf so manchen Protagonisten sind wir mit Namen da auch gestoßen. Die wohnen dann in der Schweiz, in Monaco, in Liechtenstein, in Panama usw. natürlich nicht in Deutschland, denn das wöre denen zu heiss. Vielleicht bekommt die BaFin so was ja doch mal mit, das wäre ja schade um das fast perfekte Abzockmodel.
Werter Verfasser
Besten Dank für Ihren „interessanten“ und „informativen“ Artikel.
Man kann nur sagen, „treffend“ analysiert!
Die Liste der Firmen die man dazu nennen könnte, wäre „unendlich lang“.
Wäre sicherlich interessant, wenn Sie bei diesem Thema am Ball bleiben würden.
Gr