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Das Problem der Solarinvestoren in Italien und Kroatien?

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Ein Versuch der Erklärung. Viele Solarunternehmer haben ihre Solaranlagen zum Beispiel in Italien und in Kroatien aufgebaut, auch deshalb weil es dort zum Zeitpunkt der Errichtung der Solaranlagen die beste Förderung in Europa gab.  Zudem machte die Installation solcher Anlagen dort auch alleine von den wirtschaftlich nutzbaren Sonnenstunden doppelt soviel Sinn wie in Deutschland, mithin eine nachvollziehbare Entscheidung. Aber schon damals haben wir davor gewarnt in solche „Bananenrepubliken“ Geld zu investieren, denn anders wie in Deutschland gibt es in diesen politisch instabilen Ländern keine Rechtssicherheit für solche Investitionen. In Deutschland werden Gesetze nicht „rückwirkenderlassen bzw. kommen nicht rückwirkend zur Anwendung“. Deutsche Politik ist verlässlich. Italienische und kroatische Politik hingegen kann das nicht von sich sagen. Genau diese fehlende Rechtssicherheit ist so manchem Solarunternehmer in Italien bzw. Kroatien zum Verhängnis geworden. Zu Beginn lief das alles TOP, denn der jeweilige zuständige Energieversorger, mit dem man einen Stromabnahmevertrag hatte, zahlte genau das, was im Gesetz festgeschrieben war, mithin konnten alle Solarunternehmer, die dort investiert hatten auch alle Zusagen, die man gegenüber Anlegern gemacht hatte, pünktlich einhalten. Das veränderte sich dann drastisch, als sowohl Italien, als auch Kroatien sich nicht mehr an diese Zusagen gebunden fühlten. Um bis zu 50% wurden die Einspeisevergütungen gekürzt. Teilweise ohne große Vorwarnung und rückwirkend per Gesetz erlassen. Ein Vorgang, der in Deutschland undenkbar wäre, aber in den Bananenrepubliken Italien und Kroatien nahezu zum Tagegeschäft gehören. Genau diese Kürzungen, wohlgemerkt die den Unternehmer völlig überrascht haben, machten es dann vielen Solarunternehmern eben nicht mehr möglich, die gemachten Renditezusagen einzuhalten. Viele Solarunternehmer haben das ihren Kunden erklärt und die haben das verstanden. Die Auszahlungen wurden angepasst und die Projekte laufen heuet noch gut weiter mit Renditen um die 4%. Schaut man sich den heutigen Investmentmarkt an durchaus in Ordnung. Manche Unternehmer haben diese ihre Situation aber gegenüber dem Kunden nicht kommuniziert, sondern „weitegewurschtelt“ und versucht gemachte Zusagen einzuhalten. Dass da dann irgendwann mal ein Punkt  kommt, wo dieses einhalten von gemachten Zusagen nicht mehr funktioniert, dürfte jedem Leser dieses Berichtes klar sein. Genau dann gerät man aber in die öffentliche Diskussion mit seinem Unternehmen. Frühzeitig und offen kommuniziert mit entsprechenden Nachweisen, hätte man so manche öffentliche Diskussion vermeiden können.

 

1 Komment

  • Von so einem Modell habe ich auch schon gehört. Und ich fand die Idee gar nicht so schlecht, eben wegen der staatlichen EEG. Genauer betrachtet stimmt das natürlich, was hat man von Regierungen wie in Italien zu erwarten? Wenn die Unternehmen ein Worst Case- Szenario darstellen, eben den Wegfall der staatlichen Zulagen, und es rechnet sich immer noch, z.B. die 4%, dann, ist es eine Überlegung wert.
    Aber den Mut, sein Geld überhaupt irgendwo sicher und sinnvoll investieren zu können, schwindet zunehmend.

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