Basierend auf den vorliegenden Pressemitteilungen und Stellungnahmen lässt sich fnach olgender objektiver Bericht über die aktuelle Situation bei der Deutschen Lichtmiete und die möglichen Konsequenzen für Anleger zusammenfassen:
Die Novalumen GmbH, eine Fortführungsgesellschaft der insolventen Deutschen Lichtmiete-Gruppe, hat angekündigt sich solvent zu liquidieren. Hintergrund sind anhaltende Konflikte mit Anlegervertretern, insbesondere der Light Now AG von Herrn Hahn, die zu einer Destabilisierung des Geschäfts geführt haben sollen.
Im Zuge der Liquidation sollen die Beleuchtungsanlagen und Leuchten in Abstimmung mit den Direktinvestoren verwertet werden. Novalumen strebt dabei einen gemeinschaftlichen Verkauf der Leuchten zusammen mit dem notwendigen Zubehör an die Mietkunden an. Dafür benötigt Novalumen aber die Zustimmung der Direktinvestoren bzw. der Light Now AG, die viele Leuchten aufgekauft hat. Kommt hier keine Einigung zustande, will Novalumen die Leuchten der Direktinvestoren ausbauen und gegen neue ersetzen. Die Altleuchten müssten dann von den Investoren abgeholt werden.
Der Insolvenzverwalter Rüdiger Weiß erwartet aus der Liquidation Erlöse in Millionenhöhe für die Insolvenzmasse. Zusätzlich sollen bis zu 6 Mio. Euro an die Direktinvestoren fließen. Allerdings müssen die Investoren dafür ihr Eigentum an den Leuchten konkret nachweisen. Bei vielen der 430.000 an Anleger verkauften Leuchten ist aber unklar, ob sie überhaupt existieren. Produziert wurden wohl nur rund 137.000 Stück.
Für die Anleger bedeutet dies:
– Sie können sich an einem gemeinschaftlichen Verkauf der Leuchten mit Novalumen beteiligen, um Erlöse zu erzielen. Dafür müssen sie Novalumen Verwertungsaufträge erteilen.
– Alternativ können sie ihre Leuchten zurücknehmen, sofern diese tatsächlich existieren und sie ihr Eigentum nachweisen können. Allerdings dürften gebrauchte Lagerleuchten kaum Wert haben.
– Für Anleger, deren Leuchten nie produziert wurden, wird es schwierig Ansprüche geltend zu machen.
– Ob und wieviel Geld die Anleger am Ende erhalten, ist ungewiss und hängt vom Verlauf der Liquidation ab. Mit schnellen Auszahlungen ist nicht zu rechnen.
Insgesamt zeichnet sich eine komplizierte und langwierige Abwicklung ab, bei der unklar ist, ob die Anleger der Deutschen Lichtmiete einen nennenswerten Teil ihres investierten Geldes zurückerhalten. Viele dürften leer ausgehen, da ihre Leuchten wohl nie existierten. Immerhin besteht durch die Liquidation von Novalumen die Chance, zumindest einen Teil der vorhandenen Sachwerte zu Geld zu machen. Der Totalverlust für alle Anleger konnte wohl verhindert werden.
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