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Das Risiko der Anleger bei einer unternehmerischen Beteiligung

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Anleger am Grauen Kapitalmarkt gehen das Risiko ein, erhaltene Ausschüttungen auch noch Jahre später zurückzahlen zu müssen.

Bei Beteiligungen fehlt aber oft eine deutliche Aufklärung über diese Verpflichtungen in den Mitteilungen der Unternehmen und Fondsgesellschaften. Das geht aus Beobachtungen des Marktwächter-Teams der Verbraucherzentrale Hessen hervor.

Gerät zum Beispiel ein geschlossener Fonds in finanzielle Schieflage, wird die Gesellschaft selbst zwar in der Regel keine Rückzahlung der Ausschüttungen fordern. Aber Insolvenzverwalter verlangen das Geld von Anlegern zurück. Dies betrifft Anlageformen des Grauen Kapitalmarktes wie Kommanditgesellschaften. Auch bei aktuell diskutierten Flugzeugfonds, die den Airbus A380 finanziert haben, ist die Rückforderung von Ausschüttungen laut Prospekt grundsätzlich möglich.

„Diese Haftungsrisiken sind vielen Anlegern nicht bewusst“, sagt Wolf Brandes, Teamleiter Grauer Kapitalmarkt beim Marktwächter Finanzen der Verbraucherzentrale Hessen. „Sie erhalten oft ein Schreiben, in denen die Fondsgesellschaft ihnen zu den Auszahlungen gratuliert. Dass sie diese Ausschüttungen möglicherweise wieder zurückzahlen müssen – und das noch Jahre später –, wird darin nicht erwähnt.“

Schadensersatzansprüche meist verjährt

Nicht selten treten solche Forderungen erst viele Jahre nach Vertragsschluss auf. Anleger können dann nicht mehr die Notbremse ziehen und Schadensersatzansprüche, zum Beispiel wegen fehlerhafter Anlageberatung oder einem unzureichenden Verkaufsprospekt, geltend machen. Die Verjährungsfrist beträgt maximal zehn Jahre.

Mehr Aufklärung über Rückzahlungsoptionen erforderlich

Für geschlossene alternative Investmentfonds (AIF) hat der Gesetzgeber 2013 eine weitergehende Verpflichtung eingeführt, über das Risiko einer Rückzahlung aufzuklären. Diese Regelung gilt jedoch nicht für ältere, noch bestehende Fonds oder für Beteiligungen nach dem Vermögensanlagengesetz.

Nach Ansicht der Marktwächter-Experten sollte die Informationspflicht auch auf ältere, noch laufende Fonds und andere Anlageformen des Grauen Kapitalmarkts wie zum Beispiel Beteiligungen ausgedehnt werden. „Aus den Schreiben zu Ausschüttungen sollte immer deutlich hervorgehen, dass Anleger gegebenenfalls zur Rückzahlung verpflichtet sind“, meint Brandes. „Sie könnten dann noch rechtzeitig vor einer Verjährung prüfen, ob sie Schadensersatzansprüche geltend machen können.“

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