Es ist ein Thema, worüber wir in den letzten Wochen viele Berichte verfasst haben, nicht über die mutmaßlichen Gründe dafür, sondern über die beantragten Insolvenzverfahren solcher Immobilienbetreiber. Natürlich wollten wir wissen, was dafür die Hintergründe sein könnten.
Wir haben mit diversen Experten dazu Gespräche geführt und hier haben wir einmal die wichtigsten möglichen Gründe zusammengefasst. Das Angebot im Pflegeheimbereich ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen, es gibt sogar mittlerweile einen Wettbewerb um die Kunden für solche Pflegeheime.
Ein weiterer Grund ist, dass es vielen Pflegeheimbetreibern an Personal fehlt, denn qualifiziertes Personal ist kaum zu bekommen und wenn, dann nur zu hohen Gehaltstarifen.
Auch die Nebenkosten in den Pflegheimen sind erheblich angestiegen, genauso wie in vielen Pflegeheimen die Mieten, die der Betreiber bezahlen muss, denn oft sind deren Mietverträge indexiert und durch die hohe Inflation steigen auch die Mieten für diese Pflegeheime.
Ein weit wichtigerer Grund könnte aber sein, dass immer mehr Familien bereit sind, Angehörige wieder zu pflegen. Zum einen schafft man sich damit zusätzliche Einnahmen, denn natürlich erhält der pflegende Angehörige eine Entschädigung aus der Pflegeversicherung, aber klar ist ja auch, dass ein Pflegeplatz kaum von der eigenen Rente bezahlt werden kann, heißt, zunächst einmal wird das eigene Vermögen der zu pflegenden Person für die Bezahlung der Pflegekosten herangezogen, wenn dann nichts mehr da ist, muss die Familie sogar dafür bezahlen.
Da kann es sich auch eben finanziell „lohnen“, einen Angehörigen zu Hause zu pflegen, anstatt ihn in ein Pflegeheim abzuschieben. Man spart Geld, hat ein „2. Einkommen“ und von einem möglichen Erbe bleibt auch noch was da.
Das sind sicherlich nicht alle Gesichtspunkte, aber sicherlich schon einige wichtige dafür, warum wir genau diese Entwicklung gerade erleben.
Betroffen sind auch viele Kapitalanleger, die in Pflegeimmobilien investiert haben, denn sie haben oft keine Einnahmen mehr. Einnahmen, die man bei der Wirtschaftlichkeit der Investition mit kalkuliert hatte. Ein Desaster.
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