Der böse Vermieter ist schuld, dass Karstadt in Leipzig sein Traditionshaus schließen muss. Genau das hat man der Öffentlichkeit, allen voran die Leipziger Volkszeitung aus dem Madsack Verlag Hannover, weisgemacht. Wie oft konnte man über den „bösen Vermieter“ nachlesen, dass nur er schuld sei an der gesamten Entwicklung.
Erstmalig hat nun die Leipziger Volkszeitung in ihrer heutigen Ausgabe selber den Mietpreis relativiert. Wir gehen allerdings davon aus, dass man den heutigen Sachstand schon lange bei der LVZ gewusst hat.
Wie uns allen bekannt ist, ging es dem Unternehmen Karstadt vor ca. 10 Jahren aus wirtschaftlicher Sicht nicht sonderlich gut. Karstadt kämpfte ums Überleben. Genau damals war dann eben auch, völlig seriös und richtig, von Vermieterseite ein Entgegenkommen beim Mietpreis vollzogen worden. Bereits zum damaligen Zeitpunkt betrug die Jahresmiete für Karstadt in Leipzig 11,3 Millionen Euro nach Angaben der Leipziger Volkszeitung. Nun wollte man, wenn man es genau nimmt, von Seiten des neuen Vermieters eigentlich nur die Miete wieder auf das Niveau anheben, das man vor 10 Jahren schon einmal hatte.
Mal ehrlich, würden Sie das als Vermieter einer solchen Immobilie nicht auch versuchen nach 10 Jahren? Damit relativiert sich dann auch bitte das „kolportierte Märchen“ der 70% Mieterhöhung. Diese Angabe stimmt dann letztlich bezüglich der freiwillig reduzierten Miete.
Karstadt hat das „toll“ gemacht und dem Vermieter den „schwarzen Peter“ zugewiesen mit voller Unterstützung der LVZ und des Leipziger Oberbürgermeisters Burkhard Jung, der sich hat vor den Karren spannen lassen. Mit Verlaub, hier wurden alle „vorgeführt von Karstadt“. Das muss man auch einmal deutlich so zum Ausdruck bringen. Spätestens seit klar ist, dass es eine Deutsche Warenhaus AG gibt, war die „Katze doch aus dem Sack“. Es kann mir keiner erklären, dass man zwei Standorte in nicht einmal 100m Entfernung weiter behalten würde wollen.
Stellen Sie sich bitte diese Diskussion doch einmal vor, wenn das alles vor ein paar Monaten schon so an die Öffentlichkeit gedrungen wäre! Karstadt hätte am Pranger gestanden als Arbeitsplatzvernichter in Leipzig, nicht der Vermieter.
Die verantwortlichen Personen von Karstadt Leipzig sind für mich Märchenerzähler, nicht mehr. Das sich eine angeblich so seriöse Zeitung wie die LVZ da möglicherweise hat „vor den Karren spannen lassen“ zeigt aber auch, dass in Leipzig eine zweite Zeitung fehlt. Eine objektive Pressezeitung in Leipzig gibt es nicht. Es gibt nur die LVZ aus dem Madsack Verlag.
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