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In den letzten Jahren hat der Sport-Streaming-Dienst DAZN einige Wellen unter seinen Kundinnen und Kunden geschlagen – leider nicht die guten Art. Im Jahr 2023 erreichten die Verbraucherzentralen und der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) alarmierende 500 Beschwerden. Das ist ein beträchtlicher Anstieg – um genau zu sein, siebenmal so viele wie im Vorjahr. Die meisten dieser Beschwerden drehen sich um Preiserhöhungen für Bestandskundinnen und -kunden in den Jahren 2021 und 2022, die nach Meinung des vzbv rechtlich nicht haltbar sind. Als Reaktion darauf hat der vzbv eine Sammelklage gegen DAZN eingereicht.

Ramona Pop, Vorständin des vzbv, betont: „Die erheblichen Preiserhöhungen bei laufenden Verträgen sind für Sportfans extrem ärgerlich und nach unserer Auffassung ohne die Zustimmung der Nutzerinnen und Nutzer rechtlich nicht vertretbar. Die von uns angegriffene Preiserhöhungsklausel ist unangemessen benachteiligend und intransparent, und daher unwirksam.“

Am 1. August 2022 zum Beispiel schockierte DAZN seine Bestandskunden mit einer Preisanpassung von monatlich 14,99 Euro auf 29,99 Euro und jährlich von 149,99 Euro auf 274,99 Euro. Zukünftige Preiserhöhungen sind von dieser Klage allerdings nicht betroffen.

Verbraucherinnen und Verbraucher, die von den Preisanpassungen betroffen sind, können nun aktiv werden. Sie haben die Möglichkeit, sich für einen News-Alert zu registrieren, um über den Fortgang der Klage und die Öffnung des Klageregisters informiert zu werden. Sobald das Klageregister geöffnet ist, können sie sich der Sammelklage anschließen und bei einem erfolgreichen Ausgang direkt Rückerstattungen für die zu viel gezahlten Gebühren erhalten.

Die Herausforderungen beschränken sich jedoch nicht nur auf Preiserhöhungen. Viele Kundinnen und Kunden berichteten auch von Schwierigkeiten beim Versuch, ihre Verträge zu kündigen. Um den Vertrag zu beenden, mussten sie oft lange Wartezeiten beim Kundenservice in Kauf nehmen und wiederholt neue Angebote ablehnen, die ihnen während des Kündigungsprozesses gemacht wurden.

Die Beschwerden und der daraus resultierende rechtliche Schritt sind nicht nur ein Zeichen des Unmuts der Verbraucherinnen und Verbraucher, sondern auch ein wichtiger Schritt zur Durchsetzung von Verbraucherrechten in Deutschland. Der vzbv und die lokalen Verbraucherzentralen bieten dabei nicht nur rechtliche Unterstützung, sondern auch umfassende Informationen und Beratung zu Verbraucherthemen. Ihre Tätigkeit basiert auf der detaillierten Erfassung aller Anliegen, die an sie herangetragen werden, und gibt Einblick in die praktischen Probleme, die Verbraucherinnen und Verbraucher täglich erleben.

Für weitergehende Informationen und Unterstützung können Interessierte die Website des vzbv besuchen und sich über Abmahnungen, Klagen und Urteile informieren. Die Teilnahme an der Sammelklage und die Anmeldung zum News-Alert sind wichtige Schritte, um aktiv für die eigenen Rechte einzustehen.

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