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DebiSelect:Gespräch mit Michael Oehme

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Es war zu einigen Nachfragen zum „Vertrag zu DebiSelect“ gekommen die an unsere Redaktion gestellt wurden.

Lieber Herr Bremer,
da ich den Prozess der Sanierung der Debi Fonds begleite und unterstütze und ebenfalls einige Anfragen von Vertrieben hatte, wie das letzte Schreiben nun zu verstehen sei, erlaube ich mir, Ihnen kurz mit auf den Weg zu geben, was ein Telefonat mit Herrn Rechtsanwalt Klumpe ergab. Da ist wohl offensichtlich etwas ziemlich durcheinander gekommen (was in Anbetracht einer so umfänglichen Darstellung schon einmal passieren kann). Der Sachstandbericht 2 beschreibt die derzeitige Situation, die einzuleitenden Maßnahmen und macht deutlich, dass das Projekt ohne einen weiteren kleinen Beitrag seitens der Anleger nicht zu finanzieren ist. Dabei wurden in die rechnerische Kalkulation von drei Prozent allerdings sehr viele Posten aufgenommen und umgelegt. Hierzu gehört zum Beispiel die Vergütung der Fachleute, die letztendlich eine Bewertung der Assets vornehmen müssen und die Anleger dann beim Verkaufsprozess begleiten. Hierzu zählen auch die Kosten, die dafür aufgebracht werden müssen, dass die Anlegerschutzanwälte den Prozess kritisch begleiten. Hierzu zählen auch ggf. Kosten einer außergerichtlichen Einigung auf der Basis des Nominalwertes von zehn Prozent der Beteiligungssumme. Sie wissen ja nicht immer, was da für Kosten auf Sie zukommen können. Auf der anderen Seite sind zehn Prozent Abfindung dann vorteilhaft für die verbliebenen Gesellschafter, wenn diese einen deutlich höheren Verkaufswert erzielen. Also nochmals: diese Werte wurden kalkuliert und mit drei Prozent veranschlagt.

Dann hat man aber auch Höchstgrenzen/Pauschalen festgesetzt (Anlage Umlagevereinbarung). Persönlich empfinde ich diese als fair und würde lieber bei diesem Fonds in diesem Sinne nachschießen als – wie es mir geschehen ist – bei zwei Fonds mein gesamtes Fondskapital zu verlieren, weil die Banken die Finanzierung nicht verlängert haben. Das ist eben der Vorteil der Eigenkapitalfonds.

Und nun wollen wir noch auf die Vereinbarung Debi / ARS eingehen: Hier fallen erneut 3 Prozent an. Und zwar 3 Prozent auf die Pauschale, die jemand zahlen muss, wenn er sich weiter vertreten sehe möchte. Nehmen wir ein Beispiel: Jemand hat 50.000 Euro gezeichnet und zahlt daher die Pauschale von 300 Euro. Dann muss er noch 3 Prozent = 9 Euro dafür zahlen, dass dieses Geld sorgsam sozusagen auf einem „Unterkonto“ verwaltet wird.

Siehe Passage: Um die Umlagegelder kontenmäßig von den normalen Geschäftskonten der Fondsgesellschaften zu trennen, sollen die von den Anlegern erbetenen Einzahlungen auf das Konto der ARS (Kto.-Nr. 250 85 62 00, BLZ 390 700 24, Deutsche Bank, Köln) eingezahlt werden und auf diesem Konto von der ARS verwaltet und verfügt werden.

Sie sagten mir, dass es Leser von Diebewertung gab, die Herrn Klumpe vorwarfen, er würde sich hier bereichern. Das Gegenteil ist vermutlich der Fall, denn für die Verwaltung dieser Geld drei Prozent einzufordern ist offen gesagt eine Lachnummer. Denn nur dafür sind sie:

ARS erhält als Abgeltung aller Leistungen für die Dauer der Vertragszeit eine Vergütung in Höhe von 3 % zzgl. Mehrwertsteuer der übertragenen Gelder.

Ich weiß, dass gerade beim Thema Debi die Emotionen hochkochen. Aber wir sind doch auf einem guten Weg. Ich weiß, dass er das nicht will, aber Werner Klumpe sagt: „Wir werden nur am Erfolg gemessen und da habe ich in den letzten Jahrzehnten nicht schlecht dagestanden!“ In diesem Sinne nochmals ein deutliches NEIN! NEIN, es handelt sich hier weder bei den kalkulatorischen Kosten noch bei dieser Pauschale um etwas, was Herrn Klumpe reich machen soll. Das hat er übrigens auch gar nicht nötig.

Er wird, so ist es besprochen, den Anlegern zu gegebener Zeit zur Abstimmung geben, wie er seine Arbeit honoriert wissen mag. Glauben Sie mir, von dem von viele als unseriös empfundenen Gehabe von CLLB, die möglichst viele Rechtsschutzverträge einsammeln möchten, ist er dabei weit entfernt.

Beste Grüße
Michael Oehme

4 Kommentare

  • Wenn man sich die Videos von vor ~3/4? Jahren anschaut, bei dem das Unternehmen vorgestellt wird, bekommt man grad das kotzen.

    „Sichere Geldanlage, es fließt alles in das spannende Feld Factoring.“
    „So funktioniert Factoring: …“

    Dann so eine Scheisse…

  • Liebe Schneckenpost,
    leider ist es inzwischen so, dass jeder nur so kleine Fortschritt als Erfolg empfunden werden soll. Dagegen wehre ich mich. Auf der Gesellschafterversammlung wurde versichert, die Unterlagen, welche jetzt erst eingetroffen sind, stehen nach sechs Wochen zur Verfügung. Auf der Gesellschafterversammlung hat Herr Klumpe geäussert, dass die Kosten von TDF/Ecotec zu tragen sind und Herr Geltinger hat berichtet, es sei noch ausreichend Geld vorhanden. Insoweit ist aktuelle Entwicklung von den seinerzeitigen Aussagen abweichend bzw. von den seinerzeit gesetzten Terminen abweichend. Es darf getrost bezweifelt werden, dass das Abstimmungsergebnis in dieser deutlichen Form auch zustande gekommen wäre, wenn bezüglich der Kosten die jetzige oder, was zu befürchten künftige, Version besprochen worden wäre. Viel bedeutender jedoch ist die erneut gemachte Erfahrung, dass von Zusagen abgewichen wird. So stellt sich vor diesem Hintergrund die Frage, wieviel künftige Zusagen und Vereinbarungen auf einer Gesellschafterversammlung wert sind, wenn der spätere schriftliche Teil vom besprochenen Teil abweicht. In dieser Angelegenheit geht es doch nur noch Vertauen. Wer erst nach drei Monaten liefert, keinen Zwischenbescheid erteilt und auch dem Vertrieb hinsichtlich der Termine wiederholt falsche Auskünfte liefert, wer Kostenpositionen schriftlich anders formuliert als diese zuvor besprochen wurden, verspielt dieses Vertrauen. Nun ist gerade zuvor, durch einen zwar zähen, jedoch absolut unfähigen Geschäftsführer und durch die von ihm aufgetischten Räubergeschichten, so viel an Vertrauen verloren gegangen, dass man von Herrn Klumpe durchaus erwarten durfte, dass die Angelegenheit Gesellschafterversammlung ordentlich erledigt wird. Dabei wäre schon ein Zwischenbescheid an die Anleger oder eine zuverlässige, belastbare Mitteilung an den Vertrieb hilfreich gewesen. Das Verhalten von Herrn Klumpe läßt jedoch den Schluß zu, dass beide Gruppen, Vertrieb und Anleger nicht ernst genommen werden. Nur darum geht es. Also eine vergleichsweise leichte Aufgabenstellung, die Kommunikation heißt. Nicht mehr. Aber das war bereits das Problem der Vergangenheit. Nachdem gleiche Verhaltenweisen immer gleiche Ergebnisse zeitigen, besteht die Gefahr, dass wir das Ergebnis, welches die Zukunft bringen wird, aus der Erfahrung der Vergangenheit schon kennen. Was also schlagen Sie vor, ist „das seinige“, das jeder tun soll, der nicht für die Insolvenz gestimmt hat? Ihr letzter Satz ist eine Aufforderung zu einer Tat, bei der nicht erkennbar ist, was denn die Tat sein soll.

  • Hallo,
    wo ist denn jetzt das Problem? Die letzten Wochen waren wir alle sehr nervös, weil jeder auf die Unterlagen gewartet haben, die nicht kamen. Da ging es mir nicht anders. Aber nun sind sie da.

    Und dort steht nun ziemlich genau das drin, was wir auf der GS-Versammlung gehört und beschlossen hatten:

    1. Gehört hatten wir (unter anderem natürlich), dass die Debi Select über nicht mehr allzuviel Barmittel verfügt und dass deswegen diverse Schutzmassnahmen getroffen werden müssen, damit die Gesellschaft nicht ungewollt in die Insolvenz rutscht. Und diese wollten wir (fast) alle ja definitiv nicht…

    2. Beschlossen haben wir (unter anderem natürlich), dass eine Sanierung eingeleitet werden soll, mit entsprechender Vorprüfung und einer Begutachtung der Anlagen. Bzw. sollten die Optionen dafür erst einmal geprüft werden, die rechtlichen Zugriffe auf die Anlagen geklärt und alle Vorbereitungen dafür getroffen werden, dass wir bei der nächsten Versammlung entsprechende Beschlüsse aufgrund klarer Fakten und Zahlen treffen können.

    Und nun? Wer hat denn im Ernst geglaubt, denn dass diese ganzen Vorarbeiten quasi gratis zu haben wären? Wer soll es denn zahlen, wenn Debi Select bereits im Vorfeld klamme Kassen hatte? Ausserdem: habt ihr denn nicht gelesen, dass die Umlage erbeten (nicht eingefordert) wird?

    Ich bin zwar nicht begeistert über die Einbeziehung der ARS, weil das wieder zusätzliches Geld kostet, aber ich verstehe auch den Gedanken des Hr. Geltinger, dass die Anleger …
    a) wohl weniger gerne ihre Umlage auf ein Debi Select Konto überweisen wollen würden. Stichwort: Vertrauensverlust.
    b) Ausserdem würde das zugegebenermaßen für erhöhten Verwaltungsaufwand sorgen, da die neuen Gelder ja zweckmäßig vom Fondsvermögen getrennt verwaltet und verwendet werden müssen. Und wer sollte das machen, baut Debi Select ja Personal ab, wie wir gelesen haben.

    Ingesamt habe ich den Bericht zwar nicht begeistert, aber dennoch mit Verständnis für das Prozedere gelesen. Jetzt rumzueiern und auf dies und das zu schimpfen, bringt doch wirklich nichts. Wer also nicht für die Insolvenz gestimmt hat, der soll jetzt auch „Farbe bekennen“ und das seinige dazu tun, damit wir am Ende auch das tun können, für was wir in der GS-Versammlung gestimmt haben.

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