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Deepfake

jorono (CC0), Pixabay
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Südkorea steht vor einer alarmierenden Herausforderung im digitalen Zeitalter: einer Flut von gefälschten pornografischen Inhalten, die mittels künstlicher Intelligenz (KI) erstellt werden. Diese sogenannten Deepfakes verbreiten sich rasant über soziale Medien und Messaging-Plattformen, insbesondere über einen Telegram-Kanal mit 220.000 Mitgliedern.

Opfer und Täter

  • Hauptsächlich betroffen sind Frauen, viele davon minderjährig
  • Bilder werden unwissentlich von Social-Media-Profilen entnommen und manipuliert
  • Zu den Opfern zählen Schülerinnen, Studentinnen, Lehrerinnen und Militärangehörige
  • Die Mehrheit der identifizierten Täter sind Teenager

Regierungsmaßnahmen

Präsident Yoon Suk Yeol hat eine aggressive Kampagne gegen diese „digitalen Sexualverbrechen“ angekündigt:

  1. Sieben Monate lange Polizeikampagne zur Bekämpfung von Herstellung und Verbreitung
  2. Strafmaß: Bis zu 5 Jahre Haft oder Geldstrafe von ca. 34.000 Euro
  3. Zusammenarbeit mit großen Plattformen wie X, Facebook, Instagram und YouTube angestrebt

Rolle von Telegram

  • Zentrum der Ermittlungen aufgrund der Möglichkeit für Großgruppen und verschlüsselte Kommunikation
  • In der Vergangenheit bereits für Verbreitung illegaler Pornografie und Erpressung genutzt

Statistiken und Hintergründe

  • Von Januar bis Juli 2023: 297 gemeldete Fälle (gegenüber 180 im Vorjahr)
  • Von 178 Angeklagten waren 113 Teenager
  • Dunkelziffer vermutlich deutlich höher
  • Pornografie und Prostitution in Südkorea offiziell verboten, aber weit verbreitet

Historischer Kontext

  • Seit den 1990er Jahren Kampf gegen „Molka“ (heimliche Videoaufnahmen in Privaträumen)
  • Jährlich Tausende Strafanzeigen wegen „Molka“

Diese Deepfake-Krise stellt eine neue Dimension in Südkoreas andauerndem Kampf gegen digitale Sexualverbrechen dar. Die Regierung sieht sich gezwungen, hart durchzugreifen, um die Rechte und die Würde der Betroffenen zu schützen.

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