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DEEWO Deutsche Energie- und Wohnbau eG die kritische Bilanzanalyse 2022

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Die Bilanz der DEEWO Deutsche Energie- und Wohnbau eG für das Geschäftsjahr 2022 weist aus der Sicht eines Anlegers verschiedene Stärken und Schwächen auf. Eine kritische Analyse der wesentlichen Kennzahlen, der Kapitalstruktur und der Rentabilität legt einige potenzielle Risiken und Herausforderungen offen. Hier sind die wichtigsten Beobachtungen:


1. Vermögensstruktur (Aktiva)

Anlagevermögen:

  • Das Anlagevermögen ist mit 486 Euro im Jahr 2022 minimal, was lediglich einen Anstieg gegenüber den 206 Euro im Vorjahr darstellt.
  • Dies deutet darauf hin, dass das Unternehmen kaum langfristige Vermögenswerte besitzt, die für eine Wohnbaugenossenschaft, die üblicherweise Immobilien oder Sachanlagen besitzt, essenziell wären. Ein so geringes Anlagevermögen ist ungewöhnlich und könnte Fragen zur Substanz und langfristigen Stabilität des Unternehmens aufwerfen.

Umlaufvermögen:

  • Das Umlaufvermögen macht mit 446.837,10 Euro den Großteil der Aktiva aus. Es hat sich im Vergleich zu 2021 (425.656,32 Euro) leicht erhöht.
  • Innerhalb des Umlaufvermögens dominieren die Vorräte mit 426.150,75 Euro (2021: 385.344,66 Euro). Diese hohe Vorratsposition könnte darauf hindeuten, dass die Genossenschaft über einen großen Bestand an unverkauften Immobilien oder Rohmaterialien verfügt. Dies birgt das Risiko, dass diese Werte abgeschrieben werden müssen, wenn sie nicht realisiert werden können.
  • Der Rückgang der Forderungen (18.300,52 Euro in 2022 gegenüber 31.155,08 Euro in 2021) und der Kassenbestand (2.385,83 Euro, zuvor 9.156,58 Euro) könnten auf Liquiditätsprobleme hinweisen.

Rechnungsabgrenzungsposten:

  • Die Rechnungsabgrenzungsposten von 246,59 Euro sind gering und nicht aussagekräftig für die Gesamtbewertung.

2. Kapitalstruktur (Passiva)

Eigenkapital:

  • Das Eigenkapital hat sich von 174.658,29 Euro in 2021 auf 143.231,82 Euro in 2022 reduziert. Die Eigenkapitalquote (Eigenkapital / Bilanzsumme) beträgt damit lediglich etwa 32 % (2021: 41 %).
  • Der Rückgang des Eigenkapitals ist hauptsächlich auf den Jahresfehlbetrag von 17.503,81 Euro sowie den bestehenden Verlustvortrag von 94.327,89 Euro zurückzuführen.
  • Ein niedriger und weiter sinkender Eigenkapitalanteil ist kritisch, da er die finanzielle Stabilität des Unternehmens schwächt. Zudem bleibt der Verlustvortrag hoch, was zukünftige Gewinnausschüttungen an Mitglieder erschwert.

Rückstellungen:

  • Die Rückstellungen wurden von 30.070 Euro auf 48.700 Euro erhöht, was auf gestiegene Verpflichtungen oder Risiken hinweist. Es bleibt unklar, welche Verpflichtungen diese Rückstellungen abdecken, was ein Risiko für die Transparenz darstellt.

Verbindlichkeiten:

  • Die Verbindlichkeiten sind um 15,6 % gestiegen und betragen nun 255.637,87 Euro (2021: 221.134,03 Euro). Ein Großteil dieser Verbindlichkeiten (191.120,83 Euro) hat eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr, was auf langfristige Verpflichtungen hinweist.
  • Kritisch ist der Anstieg der kurzfristigen Verbindlichkeiten auf 64.517,04 Euro (2021: 30.013,20 Euro). Dies könnte ein Hinweis auf Liquiditätsengpässe sein, da kurzfristige Verbindlichkeiten aus dem geringen Kassenbestand (nur 2.385,83 Euro) schwer zu bedienen sind.

3. Rentabilität

Jahresergebnis:

  • Der Jahresfehlbetrag von 17.503,81 Euro ist im Vergleich zum Vorjahr (-5.000,87 Euro) deutlich gestiegen. Dies verschärft die ohnehin angespannte finanzielle Lage und erhöht den bestehenden Verlustvortrag auf 94.327,89 Euro.
  • Ein solch wiederkehrender Verlust könnte auf strukturelle Probleme hinweisen, etwa ineffiziente Geschäftsprozesse oder fehlende Profitabilität des Geschäftsmodells.

Mitgliederkapital:

  • Das Geschäftsguthaben der Mitglieder hat sich von 268.986,18 Euro in 2021 auf 255.063,52 Euro in 2022 verringert. Dies könnte auf Austritte von Mitgliedern oder die fehlende Gewinnbeteiligung hindeuten, was das Vertrauen in die Genossenschaft beeinträchtigen könnte.
  • Auffällig ist der Posten der rückständigen Einlagen auf das Geschäftsguthaben, der sich auf 14.883 Euro beläuft. Dies zeigt, dass nicht alle Mitglieder ihren Einlageverpflichtungen nachgekommen sind, was ein zusätzliches Risiko für die Kapitalbasis darstellt.

4. Risiken für Anleger

Liquiditätsrisiken:

  • Der geringe Kassenbestand und die steigenden kurzfristigen Verbindlichkeiten könnten zu Liquiditätsengpässen führen. Es besteht die Gefahr, dass die Genossenschaft kurzfristige Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllen kann.

Strukturelle Defizite:

  • Das niedrige Anlagevermögen und die hohe Abhängigkeit vom Umlaufvermögen (insbesondere Vorräten) deuten auf ein schwaches Geschäftsmodell hin. Die mangelnde Rentabilität und die wiederkehrenden Verluste stellen ein erhebliches Risiko für die langfristige Nachhaltigkeit dar.

Rückläufiges Eigenkapital:

  • Der Rückgang des Eigenkapitals und der anhaltende Verlustvortrag schmälern die finanzielle Stabilität und das Vertrauen in die Genossenschaft. Für Anleger ist dies ein Warnsignal, da zukünftige Ausschüttungen unwahrscheinlich erscheinen.

Mangelnde Transparenz:

  • Die Berichterstattung über Rückstellungen und Vorräte ist wenig detailliert. Dies erschwert die Beurteilung potenzieller Risiken und Verpflichtungen.

Fazit

Aus der Sicht eines Anlegers stellt die Bilanz der DEEWO Deutsche Energie- und Wohnbau eG erhebliche Risiken dar. Die rückläufige Eigenkapitalquote, die gestiegenen Verbindlichkeiten und die anhaltenden Verluste deuten auf strukturelle Probleme hin. Zudem könnten Liquiditätsengpässe kurzfristig zu Schwierigkeiten führen.

Die Genossenschaft müsste Maßnahmen ergreifen, um die Rentabilität zu steigern, die Kapitalstruktur zu stärken und die Transparenz zu verbessern. Ohne eine deutliche Verbesserung der finanziellen Kennzahlen bleibt das Investitionsrisiko für Anleger hoch.

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