Heute haben sich erneut zahlreiche Anleger bei uns gemeldet, um ihre Sorgen und Fragen zur aktuellen Situation rund um die DEGAG zu teilen. Eine typische Reflexreaktion – verständlich, aber wir sagen ganz klar: Jetzt gilt es, abzuwarten und genau zu beobachten, was passiert.
Es ist zu erwarten, dass der Vertrieb ein großes Interesse daran hat, die Interessen der Anleger zu schützen. Schließlich sichern genau diese Anleger den Broterwerb des Vertriebs. Kritisch wird es jedoch, wenn Vermittler versuchen, ihre eigene Interessenvertretung zu gründen, wie wir es in der Vergangenheit in anderen Fällen erlebt haben – etwa bei Lombardium.
Lehren aus Lombardium: Wenn Vermittler eigene IGs gründen
Im Fall Lombardium gründeten Vermittler eine eigene Interessengemeinschaft und sammelten fast 2.000 Anleger hinter sich. Was nach einer solidarischen Aktion aussah, stellte sich am Ende als fatal heraus:
- Anleger, die sich der IG angeschlossen hatten, wurden nicht wirksam vertreten.
- Nach Jahren mussten viele feststellen, dass diese Interessengemeinschaft ihnen nichts gebracht hatte – im Gegenteil.
- Einige Vermittler wurden erfolgreich verklagt, während die Anleger leer ausgingen.
Unsere klare Erkenntnis daraus: Wenn Vermittler eine Interessengemeinschaft gründen, geschieht das meist aus Selbstschutz – nicht, um Anlegern zu helfen. Solche Initiativen sind oft taktische Manöver, um Schadensersatzforderungen zu vermeiden. Anleger sollten sich deshalb nur von unabhängigen Interessengemeinschaften vertreten lassen, die zwar auf Informationen aus dem Vertrieb zurückgreifen, aber nicht von diesen gesteuert werden. Nur so entsteht eine wirksame und glaubwürdige Vertretung der Anlegerinteressen.
Vertriebsparter und die Verantwortung gegenüber den Anlegern
In der Sache DEGAG zeichnen sich jedoch positive Ansätze ab. Nach Angaben gegenüber unserer Redaktion haben sich bereits fast 20 Vertriebspartner bei uns gemeldet, die sich für einen offenen Austausch mit uns und den Anlegern einsetzen. Diese Gespräche werden wir in den nächsten Tagen fortsetzen, um sicherzustellen, dass die richtigen Informationen auf den Tisch kommen.
Besonders wichtig – und darauf haben auch die Vertriebspartner hingewiesen – ist, dass die DEGAG ehrlich und nachvollziehbar gegenüber den Anlegern kommuniziert. Anleger verdienen klare, ungeschönte Informationen und keine taktischen Floskeln. Denn es geht um ihr sauer verdientes Geld, nicht um das Wohl oder den Schutz des Vertriebs.
Eine klare Erwartungshaltung an den Vertrieb der DEGAG
Wir hoffen, dass der Vertrieb der DEGAG sich auf die Seite der Anleger stellt und auf Spielchen zum eigenen Vorteil verzichtet. Sollte es jedoch Versuche geben, die Situation auszunutzen oder mit zweifelhaften Taktiken von eigenen Verfehlungen abzulenken, werden wir dies ohne Zögern öffentlich machen.
Es ist Zeit für klare und transparente Kommunikation – ohne taktische Spielchen. Die Fehler, die im Fall Lombardium gemacht wurden, dürfen sich hier nicht wiederholen. Vermittler und Vertriebspartner sollten sich bewusst sein: Anleger erwarten zu Recht Ehrlichkeit und Unterstützung, keine Beschwichtigungen oder eigennützigen Strategien.
Fazit: Anlegerinteressen an erster Stelle
Die DEGAG steht in einer kritischen Phase, und der Umgang mit den Anlegern wird maßgeblich über den weiteren Verlauf entscheiden. Die einzige Partei, die einen Anspruch auf uneingeschränkte Ehrlichkeit hat, ist der Anleger selbst. Denn es ist sein Geld, um das es geht.
Wir werden weiterhin aufmerksam beobachten, wie sich der Vertrieb und die DEGAG in dieser Situation verhalten. Unsere Botschaft an alle Beteiligten ist eindeutig: Es geht nicht um Vertriebsinteressen oder Schadensbegrenzung – es geht um die Rechte und Ansprüche der Anleger. Spätestens jetzt ist es an der Zeit, dass alle Parteien Verantwortung übernehmen und die Interessen der Anleger in den Vordergrund stellen.
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