DEGAG Gruppe:BEVO DE Alpha 1b GmbH

Analyse des Jahresabschlusses der BEVO DE Alpha 1b GmbH (Geschäftsjahr 2022)

Die Bilanzdaten der BEVO DE Alpha 1b GmbH für das Geschäftsjahr 2022 zeigen eine deutliche Verschlechterung der finanziellen Lage. Das Unternehmen hat sein Eigenkapital vollständig aufgebraucht und weist nun einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag aus. Nachfolgend eine detaillierte Analyse der vorliegenden Zahlen.

1. Überblick über die Bilanzstruktur

Die Bilanzsumme ist von 968.255,45 EUR (2021) auf 1.160.517,53 EUR (2022) gestiegen (+20 %). Der Anstieg der Bilanzsumme ist jedoch nicht auf Gewinne oder einen Ausbau des Eigenkapitals zurückzuführen, sondern vor allem auf eine Ausweitung der Verbindlichkeiten und Investitionen im Anlagevermögen. Gleichzeitig hat sich die Liquidität drastisch verschlechtert.

Aktiva

• Anlagevermögen: Das Anlagevermögen ist von 794.213,00 EUR (2021) auf 1.074.553,00 EUR (2022) gestiegen (+35 %). Dies deutet auf Investitionen in Sachanlagen hin. Diese Strategie mag langfristig sinnvoll erscheinen, wirkt jedoch angesichts der schlechten Eigenkapitalsituation und des Liquiditätsmangels riskant.
• Umlaufvermögen: Das Umlaufvermögen ist drastisch gesunken, von 174.042,45 EUR (2021) auf 7.462,63 EUR (2022) (-96 %). Besonders alarmierend ist der Rückgang der flüssigen Mittel von 173.229,83 EUR auf 3.021,92 EUR, was auf akute Liquiditätsprobleme hindeutet.
• Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag: Mit 77.252,61 EUR wird ein nicht gedeckter Fehlbetrag ausgewiesen, was bedeutet, dass die Verluste nicht mehr durch Eigenmittel ausgeglichen werden können.

Passiva

• Eigenkapital: Das Eigenkapital ist vollständig aufgezehrt und sank von 41.235,28 EUR (2021) auf 0,00 EUR (2022). Der Jahresfehlbetrag von 118.487,89 EUR hat die Eigenkapitalbasis vollständig vernichtet.
• Rückstellungen: Rückstellungen sind leicht zurückgegangen, von 13.566,24 EUR (2021) auf 11.026,09 EUR (2022). Dies könnte auf eine Anpassung von Risiken oder die Auflösung von Rückstellungen hindeuten.
• Verbindlichkeiten: Die Verbindlichkeiten sind von 913.453,93 EUR (2021) auf 1.149.491,44 EUR (2022) gestiegen (+26 %). Dies zeigt, dass das Unternehmen seinen wachsenden Finanzierungsbedarf vollständig über Fremdkapital gedeckt hat.

2. Kritische Entwicklungen und Risiken

1. Vollständige Aufzehrung des Eigenkapitals:
   • Das Eigenkapital ist vollständig verschwunden. Die Firma weist nun einen nicht gedeckten Fehlbetrag aus, was auf eine erhebliche Überschuldung hindeutet. Dies stellt ein hohes Insolvenzrisiko dar.
2. Drastischer Rückgang der Liquidität:
   • Die flüssigen Mittel sind nahezu vollständig aufgebraucht, was die kurzfristige Zahlungsfähigkeit stark gefährdet. Das Unternehmen hat kaum noch finanzielle Reserven, um kurzfristige Verpflichtungen zu bedienen.
3. Hohe Abhängigkeit von Fremdkapital:
   • Verbindlichkeiten machen 99 % der Passivseite aus. Die wachsende Verschuldung könnte das Unternehmen weiter unter Druck setzen, insbesondere bei steigenden Zinsen oder zurückhaltenden Gläubigern.
4. Investitionen trotz Verluste:
   • Der Anstieg des Anlagevermögens um 35 % wirkt in Anbetracht der finanziellen Situation des Unternehmens riskant. Diese Mittel hätten möglicherweise besser zur Stabilisierung der Liquidität oder Reduzierung von Schulden eingesetzt werden können.
5. Hoher Jahresfehlbetrag:
   • Der Jahresfehlbetrag von 118.487,89 EUR hat die finanzielle Situation drastisch verschlechtert und zeigt, dass das Unternehmen operativ nicht rentabel ist.

3. Interpretation und Ausblick

Die BEVO DE Alpha 1b GmbH befindet sich in einer äußerst schwierigen finanziellen Lage. Der vollständige Verlust des Eigenkapitals, der starke Rückgang der Liquidität und die hohe Abhängigkeit von Fremdkapital deuten auf eine akute Krisensituation hin. Ohne dringende Maßnahmen droht dem Unternehmen die Zahlungsunfähigkeit.

Risiken:

• Insolvenzgefahr: Der nicht gedeckte Fehlbetrag und die fehlende Eigenkapitalbasis erhöhen das Insolvenzrisiko erheblich.
• Liquiditätsprobleme: Die drastisch gesunkenen flüssigen Mittel könnten dazu führen, dass das Unternehmen seinen kurzfristigen Verpflichtungen nicht nachkommen kann.
• Abhängigkeit von Fremdkapital: Bei weiter steigenden Verbindlichkeiten und möglichen Änderungen der Zinspolitik könnte die finanzielle Belastung untragbar werden.

Empfehlungen:

• Kapitalzufuhr: Eine Kapitalerhöhung durch Gesellschafter oder externe Investoren ist dringend erforderlich, um die Eigenkapitalbasis wiederherzustellen und die Liquidität zu stärken.
• Kostensenkung und Restrukturierung: Es sollten Maßnahmen zur Reduktion der operativen Kosten und eine Überprüfung der Investitionsstrategie erfolgen.
• Umschuldung: Verhandlungen mit Gläubigern könnten helfen, die Verbindlichkeiten zu restrukturieren und die finanzielle Belastung zu reduzieren.

Fazit

Die BEVO DE Alpha 1b GmbH steht vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Der Verlust des Eigenkapitals, der hohe Jahresfehlbetrag und die nahezu nicht vorhandene Liquidität lassen wenig Spielraum für eine nachhaltige Geschäftsführung. Ohne rasche und entschlossene Maßnahmen droht dem Unternehmen eine Insolvenz. Investoren, Gläubiger und Geschäftspartner sollten die Situation mit äußerster Vorsicht betrachten.