Den Michael Rücker brauchen wir dann auch noch………………….

Das Rathaus von Leipzig hat nach langer Bedenkzeit und unzähligen Tee-Pausen einen Geistesblitz: Sie wollen tatsächlich den Wohnungsbau wieder in Gang bringen! In einem wagemutigen Akt bahnbrechender Innovation hat man beschlossen, im Jahr 2024 – ja, Sie lesen richtig, 2024! – eine Wohnungsbau-Koordinatorin einzusetzen und die Ämterabstimmung zu „optimieren“. Die Wähler der Linken, Grünen und SPD waren wohl so beeindruckt von diesem Paukenschlag, dass sie dem Vorschlag tatsächlich zugestimmt haben.

Der stets aufmerksame Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) bemerkte, dass so ein Beschluss eigentlich unnötig gewesen wäre. Offenbar hatte das Leipziger Bündnis für bezahlbares Wohnen, ein seit 2019 vor sich hindämmerndes Projekt, bereits vor einiger Zeit die Idee, eine solche Koordinatorinnen-Stelle zu schaffen. Aber, hey, warum Dinge sofort tun, wenn man sie auch aufschieben kann?

Wie dem auch sei, der visionäre Plan sieht eine Konferenz vor, die die Ämter und Baufirmen zusammenbringt – revolutionär, nicht wahr? Hier können sich alle gemütlich zusammensetzen, einen Kaffee genießen und dann über die unzähligen Regelungen von Brandschutz bis Regenversickerung plaudern, die das Bauen in Leipzig so spaßig machen. Währenddessen versichert uns Jung, dass diese Stelle kein zusätzliches Loch in den städtischen Geldbeutel reißen wird. Es wird einfach umsortiert, ein wenig hier, ein wenig da. Und während einige darüber debattierten, wo diese neue Superstelle eingerichtet werden sollte, machte Jung klar, dass er entscheidet, wo’s lang geht.

Doch nicht alle sind von der genialen Idee begeistert. Einige Kritiker, darunter der CDU-Fraktionschef Michael Weickert, sind der Meinung, dass mehr Bürokratie nicht gerade der Schlüssel zur Lösung der Bürokratieprobleme ist. Verrückt, oder?

Aber zum Glück gibt es auch Befürworter. Die Inititative Leipziger Stadtgestalter, in der sich anscheinend die Bau-Mogule von Leipzig versammelt haben, lobte den Ratsbeschluss. Schließlich wird es jetzt – vielleicht, eventuell, hoffentlich – vorangehen mit dem Wohnungsbau in Leipzig. Wer hätte das gedacht?