Brasilien kämpft derzeit mit einem erheblichen Ausbruch des Dengue-Fiebers, bei dem bisher rund 220.000 Fälle der durch Mücken übertragenen Krankheit registriert wurden. Das Gesundheitsministerium informierte, dass allein in den ersten vier Wochen des Jahres 217.841 wahrscheinliche Fälle verzeichnet wurden – mehr als dreimal so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Gesundheitsbehörden bestätigten 15 Todesfälle, während weitere 149 Fälle noch untersucht werden.
Ursächlich für den drastischen Anstieg dürften heftige Regenfälle und hohe Temperaturen der vergangenen Monate sein. Unter solchen Bedingungen kann sich die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti), die das Dengue-Fieber überträgt, besonders stark vermehren. Eine Impfkampagne mit einem neuen Impfstoff gegen Dengue-Fieber soll im Februar in Brasilien starten.
Dengue-Fieber, auch als „Knochenbrecherkrankheit“ bekannt aufgrund der starken Schmerzen, ist vor allem in den Tropen und Subtropen verbreitet. Die Erkrankung verläuft oft mild, und nicht jeder Infizierte erkrankt.
Experten beobachten besorgt, dass vernachlässigte Tropenkrankheiten durch den Klimawandel weltweit zunehmen. Der Tropenmediziner Jürgen May berichtet, dass das Dengue-Fieber den Mittelmeerraum erreicht hat und auch Krankheiten wie Bilharziose auf Korsika aufgetreten sind. Trotz dieser globalen Ausbreitung betreffen vernachlässigte Tropenkrankheiten weiterhin vor allem die ärmsten Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Zum Welttag gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten am Dienstag forderte May verstärkte Unterstützung zur Bekämpfung dieser Krankheiten.
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