Der bekannte Schauspieler Gerard Depardieu sieht sich mit zunehmenden Vorwürfen sexueller Übergriffe konfrontiert, wobei derzeit 16 Frauen ihn beschuldigen. Eine jüngst ausgestrahlte Dokumentation hat diese Situation verschärft, indem sie Depardieu in einem unvorteilhaften Licht darstellt.
In der Dokumentation, die kürzlich im Fernsehen gezeigt wurde, werden problematische Aussagen Depardieus während einer Reise nach Nordkorea hervorgehoben, einschließlich vulgärer Kommentare gegenüber seiner jungen Übersetzerin. Diese Aussagen und sein Verhalten gegenüber Frauen wurden von Frankreichs Kulturministerin als „Schande für Frankreich“ bezeichnet, was zu einem Disziplinarverfahren der Ehrenlegion führte. Depardieu hat daraufhin seine Mitgliedschaft in der Ehrenlegion „zur Verfügung“ gestellt.
Das gegen Depardieu laufende Ermittlungsverfahren wegen Vergewaltigungsvorwürfen begann Ende 2020. Die Schauspielerin Charlotte Arnould beschuldigt ihn, sie 2018 zweimal in seiner Pariser Wohnung vergewaltigt zu haben. Eine weitere Schauspielerin, Helene Darras, hat kürzlich Vorwürfe sexueller Übergriffe während Dreharbeiten im Jahr 2007 erhoben.
Depardieus Familie verteidigt ihn jedoch energisch. Sie sehen in den Vorwürfen eine „monströse Manipulation“ und eine „kollektive Wut“ auf den Schauspieler. Sie betonen, dass Depardieu privat ein bescheidener und feinfühliger Mensch sei.
Neben den Vorwürfen sexueller Übergriffe sorgte Depardieu auch durch seine Nähe zu Wladimir Putin für Kontroversen. Er kritisierte später jedoch Putins Handlungen im Ukraine-Konflikt und versprach, den Erlös seiner Theaterauftritte für ukrainische Kriegsopfer zu spenden. In der Filmindustrie mehren sich derweil die Distanzierungen von Depardieu, und das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Frankreich überprüft die Ausstrahlung seiner Filme.
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