Es war einmal ein stattlicher Baum, der mitten in einem üppigen Wald stand. Seine Äste reichten hoch in den Himmel, und seine Wurzeln gruben tief in die Erde. Der Baum stand fest und unerschütterlich, Tag für Tag, Jahr für Jahr.
In der Nähe wehte der Wind, mal sanft, mal kräftig, und reiste um die Welt, brachte Samen, Düfte und Lieder aus fernen Ländern mit. Der Wind war frei und unbekümmert und hatte die Freiheit, überallhin zu gehen, wo er wollte.
Eines Tages fragte der Wind den Baum: „Warum stehst du hier so still und fest? Komm mit mir, und ich werde dir die Welt zeigen. Wir werden zusammen durch Wüsten wehen, Ozeane überqueren und über schneebedeckte Gipfel streichen. Es wird eine Reise voller Abenteuer und Freude sein.“
Der Baum lächelte sanft und antwortete: „Lieber Wind, ich bewundere deine Freiheit und die Geschichten, die du aus aller Welt mitbringst. Aber mein Glück liegt hier, fest verwurzelt an diesem Ort. Ich biete Schutz für Vögel, die in meinen Ästen nisten, und Schatten für die Reisenden, die unter meiner Krone Rast machen. Die Kinder des Dorfes spielen um mich herum, und die Alten kommen, um sich an meiner Statur zu erfreuen.“
„Aber vermisst du nicht die Freiheit, die Welt zu erkunden und neue Orte zu sehen?“, fragte der Wind.
„Wir haben unterschiedliche Wege, Glück zu finden“, antwortete der Baum. „Dein Glück liegt in der Freiheit und dem ständigen Wechsel, und das ist wunderbar. Mein Glück liegt in der Beständigkeit und dem Dienen der Gemeinschaft, die mich umgibt. Beide sind wir auf unsere Weise glücklich.“
Und so lebten der Wind und der Baum weiter, jeder auf seine Weise glücklich, und teilten ihre Geschichten und Erfahrungen miteinander. Sie verstanden, dass Glück in vielen Formen kommt und dass jeder seinen eigenen Weg finden muss, um wahrhaft glücklich zu sein.
Moral der Fabel:
Glück ist subjektiv und kann auf viele verschiedene Weisen gefunden werden. Es ist wichtig, den eigenen Weg zum Glück zu erkennen und zu schätzen, auch wenn er sich von den Wegen anderer unterscheidet.
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