Seine Zeit war vorbei, da kann man sich auch sicher sein, dass Blatter das schon bei seiner letzten Wiederwahl wusste, aber so wollte er nicht abtreten. Er wollte sich den Zeitpunkt seines Rückzuges selber aussuchen. Der Zeitpunkt war nun offensichtlich am heutigen Tage gekommen. Und das nachdem die New York Times einem engen Vertrauten Blatters unterstellt hatte, an möglichen Schmiergeldzahlungen in Millionenhöhe beteiligt gewesen zu sein. Es war der Mann, der Blatter am nächsten steht – sein Generalsekretär. Es wäre jetzt sicherlich nicht mehr glaubhaft, wenn Blatter so tun würde, als wenn er von all diesen Dingen nichts gewusst hätte. Nun beginnt also bei der FIFA die große Vakuumzeit, denn nicht nur Blatter und sein Generalsekretär werden gehen müssen, es wird die ganze FIFA-Regierung sein, die man neu wählen muss, wenn man denn einen „brutalst möglichen Neuanfang“ will. Den wird die FIFA wohl wollen müssen, um ihre Glaubwürdigkeit wiederzubekommen. Mit dem Rücktritt Blatters wird aber auch wieder die Frage nach den vergebenen Weltmeisterschaften nach Russland und Qatar gestellt werden. Kann man diese WM-Vergabe noch einmal rückgängig machen? Schwierig und wohl eher ein Wunschdenken, denn Auswirkungen wären wohl verheerend, auch für die FIFA. Nun sollte es schnell gehen, dass die FIFA einen Remote macht, um zukünftig dann auch wieder glaubwürdig zu sein. Dabei wird es auch darauf ankommen, wer in der FIFA die Führung übernehmen will und kann. Es muss ein starker Präsident sein, denn ansonsten merkt man irgendwann „so schlecht war Blatter dann doch nicht“. Diese Meinungsbildung wäre dann doch die größte Katastrophe. Auf Blatter könnte jetzt eine Menge Ärger mit der Justiz zukommen, und das sicherlich nicht nur in der Schweiz. Miles-and-more-Flieger wird er dann wohl eher nicht mehr werden, wenn er nicht weiß, ob er einem Land in das er reist, dann möglicherweise verhaftet wird. Ein ganz heißes Land für Blatter wären da sicherlich die USA. Das Blatter das noch erleben muss mit fast 80 Jahren, fast möchte man Mitleid mit Josef Blatter haben. Geld hat Blatter sicherlich genug, doch das was ihm zukünftig fehlen wird, ist seine Macht. Das wird genau jenen Josef Blatter, den wir kennen sicherlich sehr schmerzen.
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