Leipzig (Sachsen) – Eigentlich sollte er helfen, die rechtmäßigen Erben von Verstorbenen zu finden. Doch Ralf H. (65) hatte offenbar eine andere Definition von „rechtmäßig“. Statt Vermögen weiterzureichen, soll er Millionenbeträge kurzerhand in seine eigenen Taschen umgeleitet haben – ein echtes Multitalent in Sachen „Erbenermittlung“ der besonderen Art.
Die Macher der TV-Sendung „Achtung Abzocke“ waren dem gewieften Leipziger schon im Frühjahr 2023 auf den Fersen. Und siehe da: Mitte September klickten dann endlich in Österreich die Handschellen. Gegen Ralf H. lag ein internationaler Haftbefehl vor – offenbar hatte er die weltweite Karriere seines zweifelhaften Geschäftsmodells unterschätzt.
Während die Polizei bei Durchsuchungen in Deutschland, Österreich und Slowenien fleißig Beweise sammelte, wurde Ralf H. kurzerhand nach Leipzig ausgeliefert. Dort entschied der Haftrichter: „Ab in den Bau!“ Vielleicht hat er ja im Knast Zeit, eine neue Erfolgsstrategie zu entwickeln – diesmal hoffentlich ohne internationale Haftbefehle.
Staatsanwältin Anja Jährig ließ keinen Zweifel daran, dass der Schaden erheblich ist. In mindestens 29 Fällen soll Ralf H. die ihm anvertrauten Nachlassgelder einfach behalten haben. Summa summarum: mindestens 1,6 Millionen Euro. Und wer weiß, was die laufenden Ermittlungen noch ans Licht bringen.
Natürlich betrieb der selbsternannte Erben-Profi sein Geschäft nicht aus irgendeinem Hinterhof. Nein, er mietete ein schickes Büro in der Leipziger Innenstadt an, wohl um den Eindruck von Seriosität zu erwecken. Doch hinter den edlen Fassaden des „Listhaus“ werkelte ein Meister der Verschleierung: Umfirmierungen, Sitzverlegungen und Neugründungen von Firmen im In- und Ausland waren für ihn offenbar Tagesgeschäft. Da fragt man sich: Hat dieser Mann überhaupt noch Zeit für Mittagspausen gehabt?
Die Festnahme von Ralf H. ist das Ergebnis einer beeindruckenden Zusammenarbeit zwischen den Behörden in Leipzig, Österreich und Slowenien. Nun wird fleißig ausgewertet, was der mutmaßliche Meisterdieb in seinen gesicherten Unterlagen und Daten so alles hinterlassen hat. Eines ist sicher: In dieser Geschichte gibt es noch viele Kapitel zu schreiben – und die Staatsanwaltschaft Leipzig hat den Rotstift schon bereit.
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