Der Markt für gebrauchte Teslas in den USA befindet sich im freien Fall. Neben wirtschaftlichen Faktoren spielt offenbar auch die zunehmend kontroverse Rolle von Elon Musk in der US-Regierung eine Rolle. Laut aktuellen Berichten häufen sich Fälle von Vandalismus an Tesla-Fahrzeugen und -Showrooms, was sich negativ auf den Wiederverkaufswert und das Käuferinteresse auswirkt.
Trotz der Unterstützung von Präsident Donald Trump hat die Tesla-Aktie sämtliche Kursgewinne seit der letzten Wahl verloren. 2024 verzeichnete das Unternehmen erstmals einen Rückgang der globalen Verkaufszahlen und kämpft mit wachsender Konkurrenz in China sowie schwächelnden Verkäufen in Europa. Auch in den USA steht Tesla unter Druck, nicht zuletzt wegen Musks umstrittener Kostensenkungsmaßnahmen auf Regierungsebene.
Laut einer aktuellen Umfrage von Cars.com sanken die Suchanfragen nach gebrauchten Teslas im letzten Monat um 16 %, während das Interesse an gebrauchten Elektroautos anderer Marken im Jahresvergleich um 28 % zulegte.
Besonders betroffen ist der Cybertruck, der mit einem Wertverlust von 58 % gegenüber dem Neupreis das Schlusslicht bildet. Laut CarGurus fallen die Preise für gebrauchte Teslas mehr als doppelt so schnell wie die durchschnittlichen Preise anderer Gebrauchtwagen.
Für Tesla-Besitzer bedeutet das massive Verluste beim Verkauf. Einige äußern zudem persönliche Enttäuschung über Musk und seine politische Rolle. „Ich würde meinen Tesla sofort verkaufen, wenn ich einen vernünftigen Preis bekäme – aber das ist wohl unwahrscheinlich“, so Pam Perkins aus Kalifornien gegenüber CNN. Jennifer Trebb aus Ohio erlitt beim Verkauf ihres Model Y kürzlich einen finanziellen Verlust von bis zu 20.000 Dollar.
Politik als Preistreiber?
Ob Musks politisches Engagement tatsächlich die Ursache für den Preisverfall ist, bleibt unklar. Experten sprechen von mehreren Faktoren. Dennoch sorgen zunehmende Proteste und der Boykott von Tesla durch Kritiker für Schlagzeilen. In London riefen Aktivisten jüngst zum Tesla-Boykott auf, und eine Automesse in Vancouver schloss Tesla aus Sicherheitsgründen aus.
Daten von S&P Global zeigen außerdem, dass die Markentreue zu Tesla in sogenannten „blauen“ (demokratisch geprägten) US-Bundesstaaten sinkt. Dort fiel der Anteil der Tesla-Wiederkäufer von 72 % Ende 2023 auf 65 % im Jahr 2024. In „roten“ (republikanisch geprägten) Staaten stieg er hingegen leicht von 47,6 % auf 48,2 %.
Trump und seine Regierung setzen sich demonstrativ für Tesla ein. Auf dem Südrasen des Weißen Hauses inszenierte Trump im März eine Art Werbeauftritt für Tesla und kündigte an, selbst ein Fahrzeug der Marke kaufen zu wollen. Auch Justizministerin Pam Bondi sprach von „Inlandsterrorismus“ im Zusammenhang mit den Angriffen auf Tesla.
Der Markt verändert sich
Marktexperten betonen aber, dass politische Entwicklungen nur ein Teil des Problems seien. „Tesla muss sich mittlerweile einer Vielzahl neuer Wettbewerber stellen“, erklärt Brian Moody von Autotrader. So stieg die Anzahl der auf dem US-Markt verfügbaren gebrauchten E-Autos im Jahresvergleich von 58 auf 76 Modelle.
Hinzu kommen Preissenkungen bei Neuwagen, die sich auch auf die Gebrauchtwagenpreise auswirken. „Wenn die Neupreise fallen, müssen auch die Preise für Gebrauchte angepasst werden“, so David Greene von Cars.com. Zudem seien viele gebrauchte Teslas aus Leasingverträgen auf den Markt gekommen, was das Angebot weiter erhöht.
Ein genereller Trend verschärft die Lage: Elektroautos verlieren im Schnitt 11 % schneller an Wert als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. „Die Käufer sehen Elektroautos oft als Technologieprodukt, nicht nur als Fortbewegungsmittel“, so Moody. Sorgen um Batteriezustand und veraltete Technik spielen beim Wiederverkaufswert eine Rolle.
Fazit: Eine Mischung aus politischer Polarisierung, steigender Konkurrenz und marktwirtschaftlichen Faktoren lässt den Gebrauchtwagenmarkt für Tesla aktuell einbrechen.
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