Der Vorstandsvorsitzende des Autobauers Mercedes-Benz, Ola Källenius, äußert sich besorgt über die hohen Krankenstände in Deutschland und sieht darin eine ernsthafte Herausforderung für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts. In einem Interview mit dem Spiegel erklärte er: „Die hohe Anzahl der Krankheitstage stellt ein Problem für Unternehmen dar.“
Källenius verwies dabei auf die Situation bei Mercedes-Benz und betonte, dass der Krankenstand in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern teilweise doppelt so hoch sei, selbst bei vergleichbaren Produktionsbedingungen. „Das hat direkte Auswirkungen auf die Produktivität und damit auf die gesamte Wirtschaft,“ sagte er. Der Manager machte deutlich, dass hohe Fehlzeiten nicht nur zu Produktionsausfällen führen, sondern auch die Belastung für die verbleibenden Mitarbeiter erhöhen, was wiederum die Leistungsfähigkeit der Unternehmen beeinträchtigen könne.
Er warnte davor, dass Deutschland Gefahr laufe, als Produktionsstandort an Attraktivität zu verlieren, wenn sich dieser Trend fortsetze. Während andere Länder mit niedrigeren Krankenständen eine höhere Produktivität aufweisen könnten, müssten deutsche Unternehmen zunehmend mit Engpässen und einem erhöhten organisatorischen Aufwand kämpfen, um die Ausfälle zu kompensieren.
Um die Wettbewerbsfähigkeit aufrechtzuerhalten, sei es daher notwendig, Maßnahmen zur Senkung des Krankenstands zu ergreifen, so Källenius. Dies könne sowohl durch präventive Gesundheitsprogramme als auch durch eine bessere Arbeitsorganisation erreicht werden. „Es ist entscheidend, dass wir uns aktiv mit diesem Thema auseinandersetzen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben,“ betonte er.
Letztlich sieht der Mercedes-Chef die Politik und die Unternehmen in der Pflicht, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, die den Standort Deutschland stärken und die negativen Auswirkungen der hohen Fehlzeiten abmildern.
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