Immobilienmakler berichten von Umsatzeinbrüchen von 80% gegenüber dem Vorjahr, und für manches Unternehmen in der Immobilienbranche wird die wirtschaftliche Situation derzeit bereits schwierig. Viele Unternehmen hatten in den letzten Jahren ihr Personal aufgestockt, denn der Immobilienmarkt kannte nur eine Richtung, nach oben. Immobilien wurden nicht verkauft, sondern verteilt, wie ein Marktteilnehmer gegenüber unserer Redaktion berichtet.
Zudem haben derzeit viele Unternehmen, die Immobilienprojekte fertiggestellt haben und nun abverkaufen wollen, das Problem, dass sie zwar Kunden finden, diese aber unter den neuen Finanzierungskriterien nicht mehr finanzierbar sind. Diese Kriterien sind die Folge von gestiegenen Zinsen.
Auch das Bundesaufsichtsamt für Finanzdienstleistungen hat dieses Problem erkannt und fordert von den Banken nun erhöhte Eigenmittel ein, denn deren Immobilienbestände aus Finanzierungsengagements haben derzeit extrem an Wert verloren. So mancher Kunde, und das kommt hinzu, kann aufgrund der gestiegenen Zinsen seine monatlichen Raten kaum noch aufbringen. Das wird zu der einen oder anderen Zwangsversteigerung führen, und in der Folge auch natürlich zur Privatinsolvenz eines Immobilienbesitzers.
Betroffen sein werden auch Bauträger, jene Bauträger, die Immobilien zu teuer eingekauft haben und nun nicht mehr loswerden, trotzdem aber natürlich die Raten für Zinsen und Tilgung aufbringen müssen.
Wohnimmobilien in Deutschland haben sich zu Jahresbeginn so stark verbilligt wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr. Im ersten Quartal 2023 sanken die Preise um durchschnittlich 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Es war der stärkste Rückgang innerhalb eines Jahres seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000. Im Vergleich zum vierten Quartal 2022 waren Wohnimmobilien durchschnittlich 3,1 Prozent günstiger.
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