Neun Tage vor der Vertrauensabstimmung, die die Zukunft der Regierung in Rom entscheiden soll, herrscht Dauerkrieg zwischen dem italienischen Regierungschef Silvio Berlusconi und seinem ehemaligen Verbündeten, dem Präsidenten der Abgeordnetenkammer, Gianfranco Fini. Berlusconi beschuldigte Fini, Italien in eine „verantwortungslose“ politische Krise zu stürzen, die in dieser heiklen Wirtschaftsphase gravierende Auswirkungen für das Land hätte.
Der Premierminister attackierte Fini und seinen neu gebildeten Zentrumsblock. Fini sei von politischer Ambition getrieben und berücksichtige keineswegs die Interessen des Landes. Er plane eine Übergangsregierung mit den Linksparteien, was laut Berlusconi absolut unannehmbar sei, weil die Linke die Parlamentswahlen 2008 verloren hatte.
Fini reagierte empört auf Berlusconis Angriff. „Die Parlamentarier, die den Misstrauensantrag gegen Berlusconi eingereicht haben, sind keine Verräter, sondern vertrauenswürdige Personen, die in den letzten 15 Jahren mit Berlusconi zusammengearbeitet haben, jetzt aber die Notwendigkeit einer politischen Wende im Land spüren“, sagte Fini. Man könne ein Land nicht regieren ohne eine Mehrheit zu haben. „Mich interessiert nicht, wer der Regierung vorsitzen wird, aber was sie machen will. Man kann nicht länger Zeit verlieren“, sagte Fini nach Angaben italienischer Medien vom Sonntag.
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