Die Europäische Zentralbank (EZB) und eine Mehrheit der Euro-Länder dringen einem Zeitungsbericht zufolge darauf, dass nach Irland auch Portugal einen Antrag auf EU-Hilfen stellt.
Portugals Banken seien zwar nicht so hoch verschuldet wie die irischen Finanzinstitute, aber derzeit offenbar bei ihren Geschäften ebenfalls auf Geld der EZB angewiesen, berichtete die „Financial Times Deutschland“ (Freitagausgabe) weiter. Dem Blatt zufolge wollen die Europäer durch ihren Druck auf die Regierung in Lissabon Spanien vor einer Rettungsaktion bewahren. „Wenn Portugal den Schirm nutzen würde, wäre das für Spanien gut, weil das Land in Portugal stark engagiert ist“, zitierte die Zeitung aus Kreisen des Deutschen Bundesfinanzministeriums. Das Ministerium war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
„Die Lage ist nicht so schlimm“
Die Irland-Krise ist nach den Worten von ifo-Präsident Hans Werner Sinn nicht so dramatisch wie dargestellt. „Die Lage ist überhaupt nicht so schlimm, wie getan wird“, sagte der Ökonom der „Welt“ (Freitag). Die Probleme der deutschen Banken im Fall Irland würden überdramatisiert: „Es wird immer von 130 Milliarden Euro geredet; so hoch seien die Forderungen der deutschen Banken, die angeblich gefährdet sind. Davon sind aber 100 Milliarden Euro Forderungen der Banken gegenüber ihren eigenen Zweckgesellschaften, die in Irland sitzen.“ Diese hätten ihr Geld in der weiten Welt investiert und mit den irischen Problemen nichts zu tun.
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