Startseite Allgemeines Der neue Chef der insolventen Kryptobörse FTX ist schockiert vom Zustand und vorherigen Management des Konzerns
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Der neue Chef der insolventen Kryptobörse FTX ist schockiert vom Zustand und vorherigen Management des Konzerns

jaydeep_ (CC0), Pixabay
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„Noch nie in meiner Karriere habe ich solch ein komplettes Versagen an Unternehmenskontrolle und so einen Mangel an vertrauenswürdigen Finanzinformationen erlebt“, erklärte John Ray, der die Leitung von FTX nach Beantragung des Konkursverfahrens übernahm.

Was die Ex-Führungsriege um FTX-Gründer Sam Bankman-Fried veranstaltet habe, sei schlicht „inakzeptabel“. Ray hat 40 Jahre Erfahrung mit der Sanierung von Firmen, er war unter anderem nach der historischen Pleite des US-Konzerns Enron mit dessen Abwicklung betraut gewesen.

Bei FTX habe die „Kontrolle in den Händen einer sehr kleinen Gruppe von unerfahrenen, naiven und womöglich kompromittierten Personen“ gelegen, führte Ray gestern in einem ersten Lagebericht an das Insolvenzgericht aus. Die Situation sei „beispiellos“, so der Sanierungsexperte.

FTX – einer der größten Handelsplätze für Digitalwährungen wie Bitcoin – war nach enormem Mittelabfluss im Zuge von Liquiditätssorgen binnen weniger Tage kollabiert. Milliarden an Kundengeldern konnten nicht ausgezahlt werden. Vergangene Woche gab der erst 30-jährige FTX-Gründer Bankman-Fried seinen Rücktritt bekannt und beantragte im US-Bundesstaat Delaware Insolvenz für den Konzern.

Wie und wo genau das Konkursverfahren ablaufen wird, ist allerdings noch nicht ganz klar. Denn Bankman-Fried hat zwar für mehr als 130 Unternehmen seines Kryptoimperiums Gläubigerschutz nach Kapitel elf des US-Insolvenzrechts beantragt, doch FTX hatte seinen Hauptsitz auf den Bahamas. Auch die dortigen Behörden haben bereits Firmenvermögen eingefroren und einen Insolvenzverwalter bestellt.

Bankman-Fried bezeichnete den US-Insolvenzantrag unterdessen gegenüber einer Reporterin der News-Webseite „Vox“ als seinen größten Fehler. Die nun zuständigen Leute würden versuchen, den Konzern „niederzubrennen“.

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