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Der rapide Schwund des Kaspischen Meeres: Eine Krise mit globalen Folgen

fotoblend (CC0), Pixabay
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Das Kaspische Meer, der größte Binnensee der Welt, schrumpft in alarmierendem Tempo. Seit Mitte der 1990er-Jahre sinkt der Wasserspiegel kontinuierlich, doch seit 2005 hat sich der Rückgang beschleunigt. Die Situation bedroht nicht nur die Ökosysteme, sondern auch die Wirtschaft und Politik der fünf Anrainerstaaten: Kasachstan, Iran, Aserbaidschan, Russland und Turkmenistan.

Einst sprangen Menschen wie Azamat Sarsenbayev von den Ufern in das blau-grüne Wasser. Heute ist der Strand bei der Stadt Aktau in Kasachstan jedoch nur noch ein trockenes, steiniges Gelände. Auch im Süden, in der Nähe der iranischen Stadt Rasht, beobachten Einheimische mit Sorge die Verschmutzung und den Wasserschwund.

Das Kaspische Meer ist von enormer Bedeutung für Fischerei, Landwirtschaft, Tourismus und Trinkwasserversorgung. Zudem beherbergt es wichtige Öl- und Gasreserven und reguliert das Klima in der Region, indem es für Feuchtigkeit sorgt. Doch Dämme, übermäßige Wasserentnahme, Verschmutzung und vor allem der Klimawandel setzen dem See zunehmend zu. Während steigende Meeresspiegel weltweit ein Problem darstellen, schrumpfen Binnenmeere wie das Kaspische Meer aufgrund gestörter Wasserhaushalte.

Wissenschaftler warnen, dass die Wasserstände bis Ende des Jahrhunderts je nach Szenario um 8 bis 30 Meter sinken könnten. Dies könnte bedeuten, dass der flache Norden des Sees, insbesondere um Kasachstan, vollständig austrocknet. Der Klimawandel erhöht die Verdunstungsrate und macht den Niederschlag unberechenbarer. Zudem erschweren menschliche Aktivitäten wie der Bau von Dämmen entlang der Wolga, die den Großteil des Wassers ins Kaspische Meer speist, den Erhalt des Sees.

Die Auswirkungen auf die Region sind tiefgreifend: Fischgründe schrumpfen, der Tourismus leidet, und flache Häfen wie Aktau könnten für die Schifffahrt unbrauchbar werden. Außerdem drohen geopolitische Spannungen, da die fünf Anrainerstaaten um schwindende Wasser- und Rohstoffressourcen konkurrieren.

Auch die einzigartige Tierwelt ist gefährdet. Der Kaspische Stör, der für 90 % des weltweiten Kaviars verantwortlich ist, und der Kaspische Seehund kämpfen ums Überleben, während sinkende Wasserstände den Lebensraum zerstören.

Ohne gemeinsames Handeln der Anrainer droht ein ähnliches Schicksal wie dem fast verschwundenen Aralsee. Die Zukunft des Kaspischen Meeres bleibt ungewiss, und die Zeit für Gegenmaßnahmen drängt.

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