Es sind noch nicht alle Details bekannt, wie der vorgesehene Schuldenschnitt für Griechenland geregelt werden soll, doch er steht unmittelbar bevor, und zentrale Punkte sind bereits ausgehandelt. Während die beteiligten Politiker und Großgläubiger die weitere Vorgehensweise diskutieren, sind die Verbraucher verunsichert, was jetzt passieren wird und welche Auswirkungen der Schuldenschnitt auf ihr angespartes Geld haben wird.
Einlagensicherungen schützen
Ob es wegen dem Schuldenschnitt bei einzelnen Banken zu Problemen kommen kann, ist derzeit noch nicht abzuschätzen. Viele deutsche Banken haben bereits im Vorfeld griechische Anleihen abgestoßen oder diese abgeschrieben. Sollte sich aber tatsächlich eine einzelne Bank in der griechischen Frage „verzockt“ haben und aufgrund der nun eingetretenen Schieflage sogar Insolvenz anmelden müssen, greifen für Sparer mit Sparbüchern, Tagesgeld- oder Festgeldkonten die so genannten Einlagensicherungssysteme. Dies bedeutet, dass Geld bis zur Höchstgrenze von 100.000 Euro pro Person je Bank abgesichert ist – innerhalb dieser Grenze ist ein Verlust nicht möglich. Darüber hinaus gibt es noch die privaten Sicherungssysteme der Banken, die zum Teil deutlich höhere Eurosummen abdecken.
Renten- und Lebensversicherungen können insofern betroffen sein, dass die Überschüsse reduziert werden oder sogar ganz entfallen. Eine Reduzierung der zugesagten Leistungen ist nicht zu erwarten, auch wenn dies theoretisch um maximal fünf Prozent möglich ist – und selbst das nur im Falle der Insolvenz einer einzelnen Versicherung.
Für Aktien, Zertifikate oder sonstige Anleihen zählt die gesetzliche Einlagensicherung nicht. Nur im Einzelfall können Anleihen durch private Einlagensicherungssysteme abgesichert sein, beispielsweise bei den Sparkassen oder den Genossenschaftsbanken. Für Depotinhalte beispielsweise gilt, dass sie von der Bank nur verwaltet werden und somit im Ernstfall nicht in die Insolvenzmasse des Instituts eingehen würden. Bei Aktien einzelner Unternehmen wiederum besteht letztlich, unabhängig von der derzeitigen Krise, immer ein unternehmerisches Risiko für den Anleger. Direkte Auswirkungen einer möglichen Insolvenz griechischer Unternehmen oder Banken sind nur zu erwarten, wenn man entsprechende griechische Anleihen oder Aktien gekauft hat.
Entwicklung beobachten, Panik vermeiden
Man ist grundsätzlich immer gut beraten, regelmäßig zu überprüfen, ob die aktuellen Geldanlagen weiterhin zu den individuellen Zielen passen. Es macht aber keinen Sinn, in Panik zu verfallen und aufgrund tagespolitischer Ereignisse sein Vermögen in einen vermeintlich sicheren Hafen zu bringen. Verbraucher sollten die weitere Entwicklung regelmäßig beobachten und die eigenen Geldanlagen ständig im Auge behalten.
Quelle:VBZ BW
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