CSU-Chef Markus Söder hat sich mal wieder in Höchstform präsentiert: Auf der Landesversammlung der Jungen Union forderte er, nicht weniger als die komplette deutsche Politiklandschaft auf den Kopf zu stellen – weil, na klar, die Ampel mal wieder an allem Schuld ist. Laut Söder glauben viele Menschen nicht mehr, dass Demokraten überhaupt etwas bewirken können. Die Demokratie wackelt, verkündet er dramatisch, als würde sie auf einem schwankenden CSU-Parteitagstisch balancieren.
Besonders charmant: Bundeskanzler Scholz, Vizekanzler Habeck und FDP-Chef Lindner könnten doch bitte gleich in den Ruhestand verschwinden. Die haben schließlich genug Schaden angerichtet – zumindest laut Söder, dem selbsternannten Reparaturmeister der Nation. Doch das ist noch nicht alles: Söder fordert Neuwahlen im Januar, am besten zeitlich perfekt abgestimmt zur Amtseinführung von Donald Trump. Denn natürlich braucht Deutschland genau dann eine „handlungsfähige Regierung“.
Aber halt, Kanzler Scholz sieht Neuwahlen erst im März vor, und – Überraschung – die Bundeswahlleiterin unterstützt dieses Vorgehen. Sie hält es nämlich für organisatorisch heikel, mitten im Winter ein neues Parlament zu wählen. Aber was wissen schon Experten, wenn Söder seinen Masterplan schmiedet? Schließlich wird die Rettung der Demokratie ja am besten mit einem Januar-Wahlgang und Söder an vorderster Front eingeleitet.
Kommentar hinterlassen