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Der Staat zeigt Zähne

alexandreest (CC0), Pixabay
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In einem wegweisenden Prozess hat ein Gericht in Leeds, einer Stadt, die in den letzten Wochen zum Brennpunkt gesellschaftlicher Spannungen wurde, ein deutliches Zeichen gegen Hass und Aufwiegelung im Internet gesetzt. Ein 28-jähriger Mann, dessen Name aus rechtlichen Gründen nicht genannt werden kann, wurde zu 20 Monaten Haft verurteilt – eine Strafe, die in ihrer Härte die Ernsthaftigkeit widerspiegelt, mit der die britische Justiz die jüngsten Unruhen betrachtet.

Der Angeklagte, ein unauffälliger Büroangestellter aus einer Vorstadtsiedlung, hatte sich schuldig bekannt, auf Facebook eine Reihe von Beiträgen veröffentlicht zu haben, die von den Richtern als „Gift für den sozialen Frieden“ bezeichnet wurden. Seine Worte, sorgfältig gewählt, um maximalen Schaden anzurichten, zielten darauf ab, einen Mob gegen ein Hotel in Leeds aufzuhetzen, in dem Flüchtlinge Zuflucht gefunden hatten.

„Es war, als würde er Streichhölzer in ein Pulverfass werfen“, kommentierte Richterin Eleanor Blackwood in ihrer Urteilsbegründung. „In einer Zeit, in der unsere Gemeinschaft Heilung und Verständnis braucht, entschied sich der Angeklagte dafür, die Flammen des Hasses weiter anzufachen.“

Dieses Urteil markiert einen Wendepunkt in der juristischen Aufarbeitung der Unruhen, die am 30. Juli begannen und das Land in Atem hielten. Auslöser war ein tragischer Messerangriff in Southport, der schnell zum Katalysator für lang schwelende Ressentiments wurde. In den Stunden nach der Tat verbreiteten sich Falschinformationen wie ein Lauffeuer durch die sozialen Medien. Der mutmaßliche Täter, so wurde behauptet, sei ein muslimischer Asylbewerber – eine Lüge, die sich als besonders zerstörerisch erwies.

Die Wahrheit, wie sie sich später herausstellte, war weitaus komplexer. Der Angreifer war in Wales geboren und aufgewachsen, ein Umstand, der die simplifizierende Narrative der rechtsextremen Agitatoren Lügen strafte. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte die Falschinformation bereits eine Eigendynamik entwickelt, die zu gewalttätigen Ausschreitungen in mehreren Städten führte.

Detective Chief Inspector Sarah Pearson, die die Ermittlungen leitete, betonte die Bedeutung dieses Urteils: „Dies sendet eine klare Botschaft an alle, die glauben, sie könnten sich hinter der vermeintlichen Anonymität des Internets verstecken, um Hass zu säen. Das Netz mag weit sein, aber unsere Reichweite ist größer.“

Während der Verurteilte nun seine Strafe antritt, bleibt die Frage, wie eine Gesellschaft mit den tieferliegenden Ursachen solcher Spannungen umgehen kann. Das Urteil mag ein Meilenstein sein, doch es ist nur ein erster Schritt auf einem langen Weg zur Heilung der Risse, die sich durch das Gewebe der britischen Gesellschaft ziehen.

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