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Der Trumpburger

2SIF (CC0), Pixabay
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Donald Trump hat es wieder geschafft: In den letzten Tagen seiner dritten Kandidatur für das Weiße Haus zieht er eine der kultigsten amerikanischen Marken – McDonald’s – in die politische Arena. Der ehemalige Präsident plant, am Sonntag während seiner Pennsylvania-Tour bei einer Filiale der Fast-Food-Kette vorbeizuschauen, um dort als Pommes-Frites-Zubereiter zu arbeiten. CNN hatte letzte Woche darüber berichtet.

Lustigerweise ist es genau derselbe Job, den Kamala Harris laut eigenen Angaben als junge Frau während ihres Studiums innehatte. Diese Episode aus ihrer Biografie hat sie zu einem festen Bestandteil ihrer Erzählung über ihren Mittelschicht-Hintergrund gemacht, den sie den Wählern als Präsidentschaftskandidatin der Demokratischen Partei präsentiert.

Trump, der für seine tiefe Zuneigung zu den Golden Arches und ihrem Angebot bekannt ist, hat sich nun auf Harris‘ angebliche McDonald’s-Karriere eingeschossen. Bei Interviews und Wahlkampfauftritten beschuldigt er Harris regelmäßig – natürlich ohne Beweise –, sich diese Geschichte ausgedacht zu haben. Sein Besuch in der Fast-Food-Filiale ist der neueste Versuch, Zweifel an Harris‘ beruflicher Vergangenheit zu säen.

„Ich werde zu McDonald’s gehen und Pommes frittieren“, sagte Trump seinen Anhängern am Samstag bei einer Kundgebung in der Nähe von Pittsburgh. „Ich glaube, ich mache das morgen, und ich glaube, es ist irgendwo in Pennsylvania. Ich werde über diesen Pommes stehen.“

Harris hat Trumps Angriffe weitgehend ignoriert, ebenso wie die Forderungen seiner Anhänger und die Anfragen konservativer Nachrichtenportale, einen Nachweis für ihre Zeit bei McDonald’s zu erbringen. Ihr Wahlkampfteam hat auch nicht auf eine Anfrage zu Trumps Anschuldigungen und seinem bevorstehenden Besuch in der Filiale reagiert.

Pommes vs. McFlurry: Wer ist der wahre McDonald’s-Experte?

Während ihrer Kampagne erinnern die Demokraten immer wieder daran, dass Kamala Harris einen Sommerjob bei McDonald’s hatte. Ein Wahlkampfmitarbeiter erklärte gegenüber CNN, dass Harris im Sommer 1983 in einem McDonald’s in Alameda, Kalifornien, gearbeitet habe, als sie noch an der Howard University in Washington studierte. Sie habe dort an der Kasse und an den Pommes- sowie Eiscrememaschinen gearbeitet.

Auf Drew Barrymores Talkshow erzählte Harris Anfang dieses Jahres: „Ich habe Pommes gemacht. Und dann war ich an der Kasse.“ Und auch als Präsidentschaftskandidatin im Jahr 2019 erwähnte sie ihre Zeit bei McDonald’s, als sie streikende McDonald’s-Arbeiter auf einer Streikpostenlinie unterstützte.

Bei der diesjährigen Democratic National Convention wurde ihre Zeit bei McDonald’s mehrfach thematisiert. Ihre Verbündeten stellten ihren Werdegang den wohlhabenden Wurzeln Trumps gegenüber. Der ehemalige Präsident Bill Clinton scherzte sogar, dass Harris seinen Rekord als Präsident, der am meisten Zeit bei McDonald’s verbracht hat, brechen könnte. Die texanische Abgeordnete Jasmine Crockett betonte, dass „eine Kandidatin bei McDonald’s gearbeitet hat“, während „der andere mit einem silbernen Löffel im Mund geboren wurde.“

Minnesotas Gouverneur Tim Walz, Harris‘ Kandidat für die Vizepräsidentschaft, fragte rhetorisch: „Könnt ihr euch einfach mal vorstellen, dass Donald Trump bei McDonald’s arbeitet? Er könnte diese verdammte McFlurry-Maschine nicht bedienen, selbst wenn es ihm das Leben kosten würde.“

Trumps fragwürdige Wahrheit und die „Pommes-Kontroverse“

Über die Jahre hinweg hat Trump immer wieder die Biografien seiner Gegner angezweifelt – oft ohne jegliche Grundlage. Er war eine der lautesten Stimmen in der inzwischen widerlegten „Birther“-Bewegung, die Barack Obamas Staatsbürgerschaft in Frage stellte. In den letzten Monaten behauptete er auch fälschlicherweise, dass Kamala Harris erst kürzlich ihre schwarze Herkunft „akzeptiert“ habe.

Interessanterweise hat sich Trump selbst in der Vergangenheit nie davor gescheut, seine eigene Geschichte aufzupolieren. In seinem Bestseller „The Art of the Deal“ erfand er den Ausdruck „truthful hyperbole“ (wahrheitsgemäße Übertreibung) – ein Begriff, der seine Beziehung zur Wahrheit ziemlich treffend beschreibt.

Nun bleibt unklar, warum Trump sich so sehr auf Harris‘ angebliche McDonald’s-Karriere fixiert hat oder warum ein Besuch dort notwendig war, insbesondere kurz vor dem Wahltag. Aber in einem kürzlichen Interview deutete Trump an, dass ein kleines Detail aus der Vergangenheit seiner Gegnerin nicht einfach abgetan werden sollte.

„Wir würden sagen, das ist keine große Lüge. Es ist eine riesige Lüge“, sagte Trump. „Denn McDonald’s war Teil ihres ganzen Dings.“

Burger, Pommes und politisches Theater

Für Trump ist McDonald’s längst mehr als nur ein Fast-Food-Restaurant. Während einer seiner frühen Wahlkampagnen besuchte er bereits eine McDonald’s-Filiale in East Palestine, Ohio, nachdem dort ein Zug mit Gefahrgut entgleist war. Dort witzelte er zu einer Mitarbeiterin an der Kasse: „Ich kenne dieses Menü besser als du. Wahrscheinlich besser als jeder hier.“

Trumps langjährige Liebe zu Fast Food ist gut dokumentiert. Bei einem CNN-Town-Hall-Meeting im Jahr 2016 sagte er einmal, dass er es wegen der Qualitätssicherung bevorzuge, bei McDonald’s zu essen: „Da bist du besser aufgehoben als an einem Ort, von dem du nicht weißt, woher das Essen kommt.“

Sogar im Weißen Haus machte er kein Geheimnis aus seiner Vorliebe für Burger und Pizza, als er das Football-Team der Clemson Tigers mit einem Festmahl aus McDonald’s-Menüoptionen bewirtete. Sein Schwiegersohn Jared Kushner schrieb in seiner Autobiografie, dass er wusste, dass es Trump nach seiner Covid-Erkrankung besser ging, als dieser seine Lieblingsbestellung bei McDonald’s verlangte: „Big Mac, Filet-O-Fish, Pommes und einen Vanille-Shake.“

Vielleicht wird der kommende Sonntag ein historischer Tag, an dem Trump endlich den Pommes-Himmel erobert und wir alle erfahren, ob er tatsächlich die nötigen Fähigkeiten besitzt, um die Fritteuse bei McDonald’s zu bedienen – oder ob er sich doch besser auf das Verzehren der Pommes konzentriert.

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