Die neue Saison startete, doch FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel verfiel in den Krisen-Modus. Das Supercup-Finale, formal ein Pflichtspiel, war nur ein besseres Testspiel. Tuchel äußerte sich „konsterniert“, „fassungslos“ und „ratlos“. Er entschuldigte sich bei Harry Kane für das verpatzte Debüt und prophezeite Lernbedarf. Zuvor sprach er euphorisch von einem „neuen Spirit“. Doch während des Spiels kritisierte er seine Spieler. Das 0:3 gegen RB Leipzig löscht jede Vorfreude.
Tuchel erinnert an die Vorsaison, als er anfangs die Mannschaft lobte, dann aber Kritik äußerte. Jetzt richtete er erneut öffentlich Vorwürfe an die Spieler und forderte Konsequenzen. Dieses Verhalten birgt Risiken, da die Mannschaft Historie im Widerstand gegen Trainer hat. Die Frage ist, ob Tuchel Druck auf die Verantwortlichen ausüben will, um gewünschte Neuzugänge zu bekommen. Sein „ratlos“-Statement ist wenig hilfreich. Tuchels Leitung wurde aufgrund seiner Verfügbarkeit zum Faktor bei Nagelsmanns Entlassung.
Doch die unbefriedigende Schlussphase und fehlende Neuorientierung belasten die Situation. Bisherige Spiele unter Tuchel waren nicht erfolgreich. Er hat den schlechtesten Punkteschnitt eines Bayern-Trainers seit Trapattoni. Trotz unerfüllter Transferwünsche ist der Kader stark. Dreesen verteidigte Tuchel, aber das Verständnis der Münchner könnte schwinden, wenn er kein passendes System und Motivation findet. Ein Sieg gegen Werder Bremen würde zur Entspannung beitragen.
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