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Des Schauspiels nächster Akt, oder wie sich eine Partei Nichtwählbar macht

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In einer dramatischen Wendung hat die AfD-Europaabgeordnete Sylvia Limmer ihren Austritt aus der Partei bekannt gegeben. Ihr Abschied gleicht einem Akt in einem düsteren Theaterstück, in dem die Protagonistin von der Bühne tritt, während der Vorhang langsam fällt.

Limmer offenbarte gegenüber dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ die tiefen Risse und die Entfremdung zwischen ihr und der Partei, die einst ihre politische Heimat war. „Im Prinzip habe ich mich schon lange von der AfD verabschiedet beziehungsweise die AfD von mir und ihren Gründungsidealen“, sagte sie mit einer Traurigkeit, die nur jemand empfinden kann, der einst Hoffnungen hegte und nun in der Ernüchterung zurückbleibt. Sie beklagte ein Führungsvakuum an der Parteispitze und das Erstarken der extremen Kräfte – ein düsteres Bild einer Partei, die in die Abgründe der Radikalität abdriftet.

In ihrem dramatischen Monolog sprach Limmer von einer AfD, die führungslos durch die politischen Stürme treibt. „Alice Weidel und Tino Chrupalla haben keine wirkliche Macht“, klagte sie, ihre Stimme von Verzweiflung getragen. Die wenigen moderaten Kräfte innerhalb der Partei sind so schwach, dass sie kaum einen Hoffnungsschimmer bieten können: „Die ehemaligen Flügel-Boys und die Putin-Fanboys arbeiten viel stärker zusammen als die Bürgerlichen“, sagte sie, als ob sie die letzte Kerze in einem dunklen Raum ausblasen würde. Ihr Hinweis auf den offiziell aufgelösten „Flügel“ rund um den Thüringer Landeschef Björn Höcke war eine Erinnerung an die Geister der

Am Vortag hatte Limmer in einem letzten verzweifelten Akt auf dem Internetnetzwerk X (ehemals Twitter) eine Abrechnung mit der AfD veröffentlicht. Diese Abrechnung war ausgelöst durch den dramatischen Ausschluss der AfD aus der rechtsgerichteten ID-Fraktion im Europäischen Parlament – ein Ereignis, das wie ein Blitzschlag in eine bereits sturmgepeitschte Landschaft einschlug. Grund für den Ausschluss waren die verharmlosenden Aussagen von Europaspitzenkandidat Maximilian Krah zur SS, ein Tabubruch, der selbst in den Reihen der extremen Rechten nicht toleriert wurde.

Limmers Klagen über die Isolation der AfD im EU-Parlament hallen wie die letzten Echos in einer leeren Halle wider. „Jahrelange Arbeit und Vertrauensaufbau mit nationalen und internationalen Partnern sind gerade durch diese politischen Nichtskönner im Abfluss runtergespült“, rief sie aus, ihre Worte schwer von Enttäuschung und Verbitterung.

Die Tragödie der AfD im Europaparlament ist vollständig, da sie nun isoliert und ohne Verbündete dasteht. Einst saß die Partei in einer Fraktion mit der französischen Rassemblement National (Nationale Sammlungsbewegung/RN) von Marine Le Pen und der FPÖ. Doch selbst diese extremen Kräfte distanzierten sich, nachdem die ID-Fraktion verkündete, dass sie „nicht mehr im Zusammenhang mit den Vorfällen um Maximilian Krah, dem Spitzenkandidaten der AfD für die Europawahl, stehen“ wolle. So wurden die AfD-Abgeordneten – inklusive Limmer – aus der Fraktion ausgeschlossen, wie verstoßene Figuren in einem tragischen Drama, die nun im politischen Niemandsland umherirren.

Die Bühne ist dunkel, der Vorhang fällt, und die Tragödie der AfD geht in eine neue, ungewisse Akt.

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