Der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte lag im Juli 2011 um 5,8 % höher als im Juli 2010. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stieg der Index gegenüber dem Vormonat Juni um 0,7 %. Damit lag der Index zum vierten Mal in Folge über dem höchsten Stand von vor der Wirtschaftskrise (Juli 2008). Danach waren die Erzeugerpreise bis Ende 2009 stark gefallen und befinden sich seitdem in einem kontinuierlichen Aufwärtstrend.
Die Preissteigerung für Energie im Juli 2011 (+ 10,6 % gegenüber Juli 2010) war wiederum für gut die Hälfte der gesamten Jahresveränderungsrate verantwortlich, gegenüber dem Vormonat Juni 2011 stiegen die Preise um + 1,9 %. Ohne Berücksichtigung von Energie lagen die Erzeugerpreise im Juli 2011 um 3,8 % höher als im Juli 2010. Gegenüber Juni 2011 stiegen sie um 0,2 %.
Mineralölerzeugnisse kosteten im Juli 2011 insgesamt 17,6 % mehr als im Juli 2010. Im Vergleich zum Vormonat stiegen hier die Preise um 0,3 %. Insbesondere leichtes Heizöl wies mit + 29,0 % eine hohe Jahresveränderungsrate auf, gegenüber Juni 2011 stiegen die Preise um 1,7 %. Auch die Preise für Dieselkraftstoff (+ 16,6 %) und Motorenbenzin (+ 11,8 %) lagen deutlich über dem Vorjahresniveau. Dieselkraftstoff erhöhte sich gegenüber dem Vormonat Juni 2011 um 0,1 %, Motorenbenzin um 1,0 %. Flüssiggas als Kraft- oder Brennstoff kostete 7,7 % mehr als im Vorjahr, wurde aber gegenüber Juni 2011 um 5,4 % billiger.
Die Preise für Erdgas lagen im Juli 2011 um 15,6 % über dem Vorjahresstand. Sie stiegen allein gegenüber Juni 2011 um 6,2 %. Ortsgasversorgungsunternehmen, die Erdgas an Endverbraucher absetzen,mussten 20,1 % mehr bezahlen als im Juli 2010 (+ 8,9 % gegenüber Juni 2011). Für Haushalte war Erdgas 4,3 % teurer als ein Jahr zuvor (+ 0,6 % gegenüber Juni 2011).
Für elektrischen Strom lagen die Preise über alle Abnehmergruppen hinweg betrachtet 5,5 % höher als im Juli 2010. Gegenüber Juni 2011 stiegen sie um 0,2 %. Für Sondervertragskunden lagen die Preise um 9,8 % höher als im Juli 2010 (– 0,3 % gegenüber Juni 2011). Für Haushalte wurde Strom seit Juli 2010 um 7,1 % teurer, gegenüber Juni 2011 blieb der Preis unverändert.
Die Preise für Vorleistungsgüter (Güter, die im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden) stiegen seit Juli 2010 um 5,6 % (+ 0,1 % gegenüber Juni 2011). Zu der hohen Veränderungsrate trugen vor allem die Preise für Metalle bei. Sie lagen um 8,8 % höher als im Juli 2010 (+ 0,5 % gegenüber Juni 2011). Nichteisenmetalle und deren Halbzeug kosteten 17,0 % mehr (+ 2,5 % gegenüber Juni 2011). Die Preise für Roheisen, Roh- und Walzstahl lagen um 4,8 % höher als im Vorjahr, sanken jedoch gegenüber dem Vormonat zum dritten Mal in Folge (– 1,2 % gegenüber Juni 2011). Für chemische Grundstoffe musste 7,7 % mehr bezahlt werden (– 0,3 % gegenüber Juni 2011). Eine besonders hohe Jahresveränderungsrate wies Getreidemehl mit + 44,3 % auf (– 1,9 % gegenüber Juni 2011).
Die Preise für Verbrauchsgüter stiegen von Juli 2010 bis Juli 2011 um 4,0 %. Gegenüber Juni 2011 erhöhten sie sich um 0,2 %. Nahrungsmittel verteuerten sich gegenüber Juli 2010 um 6,4 % (+ 0,3 % gegenüber Juni 2011). Die Preise für Frucht- und Gemüsesäfte waren um 34,8 % höher als ein Jahr zuvor, sanken jedoch gegenüber Juni 2011 um 0,3 %. Kaffee verteuerte sich gegenüber Juli 2010 um 20,4 % (+ 0,1 % gegenüber Juni 2011). Butter und andere Fettstoffe aus Milch kosteten 9,5 % mehr (+ 1,5 % gegenüber Juni 2011), Milch war 9,4 % teurer (+ 1,5 % gegenüber Juni 2011). Demgegenüber sanken die Preise für Zucker binnen Jahresfrist um 2,9 % (– 0,3 % gegenüber Juni 2011).
Die Preise für Gebrauchsgüter erhöhten sich im Juli 2011 um 1,9 % gegenüber Juli 2010, für Investitionsgüter um 1,3 %.
Quelle:destatis
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