Bei den ersten Regierungskonsultationen zwischen Deutschland und Polen seit 2018 wurde ein umfassender 40-seitiger Aktionsplan verabschiedet. Dieser Plan markiert einen Neuanfang in den bilateralen Beziehungen nach einer Phase der Entfremdung unter der vorherigen nationalkonservativen PiS-Regierung in Polen.
Zentrale Aspekte des Aktionsplans:
1. Verteidigung und Rüstung: Diese Bereiche wurden als Schwerpunkte der zukünftigen Zusammenarbeit identifiziert. Bundeskanzler Olaf Scholz betonte Deutschlands Verantwortung für den Schutz der NATO-Ostgrenze.
2. Europäische Stabilität: Beide Regierungschefs, Scholz und der polnische Ministerpräsident Donald Tusk, unterstrichen die Rolle ihrer Länder als Garanten für Stabilität in der Europäischen Union.
3. Entschädigung für NS-Opfer: Der Plan sieht finanzielle Unterstützung für überlebende Opfer der deutschen Besatzung in Polen während des Zweiten Weltkriegs vor.
4. Energiesicherheit: Die Zusammenarbeit im Bereich erneuerbarer Energien und Energieinfrastruktur soll verstärkt werden.
5. Kultureller Austausch: Förderung von Sprach- und Bildungsprogrammen zur Stärkung der zwischenmenschlichen Beziehungen.
6. Wirtschaftliche Kooperation: Intensivierung der Zusammenarbeit in Schlüsselbranchen wie Automobilindustrie und Digitalisierung.
Tusk betonte die Bedeutung eines gemeinsamen Sicherheitsverständnisses, bei dem Deutschland und die EU die Sicherheit der osteuropäischen Partner als eigene Aufgabe betrachten.
Diese Konsultationen markieren einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der deutsch-polnischen Beziehungen und zur Stärkung der europäischen Zusammenarbeit in einer Zeit geopolitischer Herausforderungen.
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