Die Deutsche Bank hat den jährlichen Stresstest der US-Notenbank Fed zum zweiten Mal in Folge bestanden. Das Zentralbank-System der Vereinigten Staaten bescheinigte der US-Tochter des größten deutschen Geldhauses Fortschritte, wie aus dem gestern nach US-Börsenschluss veröffentlichten Dokument hervorgeht. Auch alle anderen 33 Banken, darunter weitere Töchter von ausländischen Geldinstituten, wurden von Fed-Vize Randal Quarles gelobt.
Das Bankensystem sei dieses Mal anders als in der Finanzkrise vor gut einem Jahrzehnt „keine Belastung, sondern ein Quell der Stärke“. Quarles sei zuversichtlich, dass die Institute einen eventuellen schweren, stürmischen und lang anhaltenden wirtschaftlichen Abschwung überstehen würden. Die Fed geht davon aus, dass auf die Geldhäuser wegen der Pandemie Kreditverluste von insgesamt bis zu 700 Milliarden Dollar zukommen. Um diese Krise zu überstehen, sollen die Banken bis mindestens zum vierten Quartal auf Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe verzichten.
Als Konsequenz aus der Finanzkrise 2008/09 testet die Fed jedes Jahr, wie die großen, in den USA aktiven Häuser mit einer Wirtschaftskrise zurechtkämen. In diesem Jahr prüfte sie zudem die möglichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Kapital der Banken. Bei ausländischen Banken, die wie die Deutsche Bank eine US-Sparte haben, untersucht die Fed unter anderem, ob und wie viel Kapital die Tochter an ihre Mutter übertragen darf.
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