Die Deutsche Leibrenten Grundbesitz AG sucht Geld von Anlegern. Wir in der Redaktion sagen ganz klar FINGER WEG VON DIESEM INVESTNENT, denn das ist aus unserer Sicht nur Abenteuerkapital. Mit Geld spielt man aber nicht, wie wir schon so oft festgestellt haben. Warum sind wir gegenüber der Deutsche Leibrenten Grundbesitz AG so kritisch, wo der Gedanke doch eigentlich ein guter ist?
Nun, gerade wenn sich ein Unternehmen Geld von Anlegern leihen will, dann schauen wir uns das Geschäftsmodell und dessen Wirtschaftlichkeit natürlich genauer an. Wo kann man sich ein Geschäftsmodell dann besser anschauen als in einer Bilanz?
Diese besagt doch ganz klar, ob sich ein Geschäftsmodell rechnet oder nicht aus wirtschaftlicher Sicht. Schaut man sich hier die letzte im Unternehmensregister hinterlegte Bilanz an, dann kommen Sie möglicherweis zur gleichen Einschätzung wie wir in der Redaktion.
Allein im letzten Jahr hat man den Verlust verdoppelt. Mal ehrlich Herr Thiele, ist ihr Unternehmen nicht eigentlich ein Fass ohne Boden, wo keiner weiss, was daraus wird? Also nochmals kein Investment in dieses Unternehmen. Hier gibt es ein Totalverlustrisiko aus unserer Sicht.
Deutsche Leibrenten Grundbesitz AG
Frankfurt am Main
Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019
Bilanz
Aktiva |
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31.12.2019 EUR |
31.12.2018 EUR |
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A. Anlagevermögen | 56.603.104,88 | 22.339.925,21 |
I. Immaterielle Vermögensgegenstände | 334.022,11 | 38.338,00 |
II. Sachanlagen | 56.269.082,77 | 22.301.587,21 |
B. Umlaufvermögen | 38.876.764,01 | 4.159.409,85 |
I. Vorräte | 121.042,00 | 140.697,76 |
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 28.469.002,41 | 21.185,23 |
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 69.699,31 | 11.412,78 |
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks | 10.286.719,60 | 3.997.526,86 |
C. Rechnungsabgrenzungsposten | 852.558,65 | 22.242,12 |
Bilanzsumme, Summe Aktiva | 96.332.427,54 | 26.521.577,18 |
Passiva |
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31.12.2019 EUR |
31.12.2018 EUR |
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A. Eigenkapital | 17.653.643,02 | 16.963.363,56 |
I. gezeichnetes Kapital | 35.000.000,00 | 25.000.000,00 |
II. Kapitalrücklage | 500.000,00 | 500.000,00 |
III. Verlustvortrag | 8.536.636,44 | 3.802.647,09 |
IV. Jahresfehlbetrag | 9.309.720,54 | 4.733.989,35 |
B. Sonderposten mit Rücklageanteil | 0,00 | 60.000,00 |
C. Rückstellungen | 16.032.178,00 | 5.438.314,00 |
D. Verbindlichkeiten | 62.646.606,52 | 4.059.899,62 |
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr | 12.637.532,52 | 4.058.314,62 |
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 50.009.074,00 | 1.585,00 |
Bilanzsumme, Summe Passiva | 96.332.427,54 | 26.521.577,18 |
Anhang
I. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss
Die Gesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main (Zum Laurenburger Hof 76, 60594 Frankfurt), eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichtes Frankfurt am Main, Nr. HRB 103881, weist zum Abschlussstichtag die Größenmerkmale einer kleinen Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Abs. 1 HGB auf.
Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019 wurde nach den Vorschriften der §§ 242 ff. HGB unter Beachtung der ergänzenden Bestimmungen in der Fassung des BilRUG sowie der Vorschriften des GmbHG aufgestellt. Von größenabhängigen Erleichterungen wurde Gebrauch gemacht.
II. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten einschließlich der Nebenkosten bewertet, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen unter Beachtung der voraussichtlichen Nutzungsdauer.
Die Anschaffungskosten bei gegen Leibrentenverpflichtung erworbenen Grundstücken und Bauten setzen sich aus den mittels versicherungsmathematischen Verfahren ermittelten Barwerten von Leibrentenverpflichtungen sowie dem Erfüllungsbetrag der garantierten Mindestleibrentenzahlungen, Einmalzahlungen und Nebenkosten, zusammen.
Die unfertigen Leistungen beinhalten die noch abzurechnenden Betriebskostenvorauszahlungen mit den vorherigen Eigentümern, denen ein Wohnrecht eingeräumt wurde.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind mit dem Nennwert oder mit dem am Bilanzstichtag niedrigeren Wert angesetzt.
Die Bankguthaben wurden jeweils zum Nennwert angesetzt.
Die Rückstellungen wurden in Höhe des nach kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages nach § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB angesetzt. Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden entsprechend § 253 Abs. 2 HGB abgezinst. Die Zinsen aus der Abzinsung von Rückstellungen werden in den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen erfasst. Die Berechnung der Rückstellung aus Leibrentenverpflichtungen erfolgte nach der Barwertmethode. Aufgrund der vorliegenden Verpflichtungsstruktur sind keine Trendannahmen, sowie Fluktuationen berücksichtigt. Als Rechnungszins wurde der zum Stichtag passende, von der Deutschen Bundesbank veröffentlichte 7-jährige Durchschnittszinssatz mit einer Restlaufzeit von 15 Jahren genommen. Für die Ausscheidewahrscheinlichkeit wurden die Richttafeln 2018 G von Heubeck zugrunde gelegt.
Die Verbindlichkeiten aus Leibrentenverpflichtungen weisen den nicht ungewissen Teil der Verpflichtung, die Zeitrente oder Mindestrente, aus. Die Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von über einem Jahr werden entsprechend § 253 Absatz 2 Satz 3 HGB ebenfalls abgezinst.
III. Angaben zur Bilanz
Die sonstigen Vermögensgegenstände mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr sind
Kautionen. Im Geschäftsjahr wurde für die neu angemieteten Räume eine weitere Kaution in Höhe von 58.286 EUR gezahlt. Der Bestand der Kautionen beträgt nun 69.699 EUR (Vorjahr 11.413 EUR). Im Geschäftsjahr wurde mit dem wesentlichen Werbedienstleister der Gesellschaft eine Vereinbarung über Vorauszahlung für künftige Leistungen beschlossen. Zum Stichtag besteht noch ein Guthaben für künftige Leistungen in Höhe von 12.914 EUR.
Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beträgt im Geschäftsjahr 852.558 EUR (Vorjahr 22.242 EUR). Der Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet zwei wesentliche Positionen.
Eine Vorauszahlung für eine Werbekampagne im Fernsehen in Höhe von 816.340 EUR, die in 2020 gezeigt wird und eine Leasingsonderzahlung in Höhe von 3.888 EUR mit einer Laufzeit bis August 2020.
Im Geschäftsjahr wurden zwei Kapitalerhöhungen durchgeführt. Diese beruhen auf einem
Beschluss der Hauptversammlung aus dem Kalenderjahr 2018 und einem Beschluss aus dem Kalenderjahr 2019. Das Grundkapital wurde um insgesamt 10.000.000 EUR erhöht, sodass das Grundkapital nun 35.000.000 EUR (Vorjahr 25.000.000 EUR) beträgt.
Durch Hauptversammlungsbeschlüsse stehen dem Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats folgende Befugnisse zur Ausgabe neuer Aktien zur Verfügung:
Beschluss der Hauptversammlung | Anwendbar bis | Betrag in EUR | |
Genehmigtes Kapital 2019/I | 09.10.2019 | 08.10.2024 | 17.500.000 |
Bedingtes Kapital 2019/II | 24.10.2019 | 24.10.2024 | 17.500.000 |
Die Verbindlichkeiten der Gesellschaft zum 31.12.2019 (Vorjahr) gliedern sich wie folgt:
Verbindlichkeiten | Restlaufzeit | ||||
Insgesamt | unter 1 J. | 1 bis 5 J. | über 5 J. | Gesichert | |
EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | |
Anleihen | 50.276.087 (0) | 276.087 (0) | 0 (0) | 50.000.000 (0) | 0 (0) |
Verbindlichkeiten aus Leibrentenverpflichtungen | 11.774.353 (3.878.698) | 2.763.767 (998.016) | 8.589.420 (2.674.282) | 421.166 (206.400) | 11.774.353 (3.878.698) |
Erhaltene Anzahlungen | 149.116 (49.016) | 140.042 (47.431) | 9.074 (1.585) | 0 (0) | 0 (0) |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 375.338 (88.142) | 375.338 (88.142) | 0 (0) | 0 (0) | 0 (0) |
Sonstige Verbindlichkeiten | 71.712 (44.044) | 71.712 (44.044) | 0 (0) | 0 (0) | 0 (0) |
62.646.606 (4.059.900) | 3.626.946 (1.134.943) | 8.598.494 (2.675.867) | 50.421.166 (206.400) | 11.774.353 (3.878.698) |
IV. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung
Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.
01.01.-31.12.2019 | 01.01.-31.12.2018 | |
Jahresfehlbetrag | -9.309.720,54 EUR | -4.733.989,35 EUR |
Verlustvortrag aus dem Vorjahr | -8.536.636,44 EUR | -3.802.647,09 EUR |
Entnahmen aus der Kapitalrücklage | 0,00 EUR | 0,00 EUR |
Entnahmen aus Gewinnrücklagen | 0,00 EUR | 0,00 EUR |
Einstellungen in Kapitalrücklage | 0,00 EUR | 0,00 EUR |
Bilanzverlust /Bilanzgewinn | -17.846.356,98 EUR | -8.536.636,44 EUR |
Der Jahresfehlbetrag wird auf das Folgejahr übertragen.
Die Umsatzerlöse resultieren insbesondere aus der Veräußerung von drei Immobilien, korrespondierend wurde dazu der Restbuchwert im Materialaufwand unter der Position Aufwendungen im Zusammenhang mit Verkaufsgrundstücken ausgewiesen.
V. Sonstige finanzielle Verpflichtung
Aus im Geschäftsjahr 2019 abgeschlossenen Immobilienkaufverträgen deren Nutzen-Lasten-Wechsel nicht bis zum Bilanzstichtag erfolgte, resultieren einmalige Zahlungsverpflichtungen in Höhe von 5.925.073 EUR zuzüglich Erwerbsnebenkosten sowie Leibrentenzahlungen in Höhe von monatlich 78.731 EUR. Der Barwert der Leibrentenverpflichtungen der in 2019
bereits geschlossenen Kaufverträge, welche bis zum 31.12.2019 noch nicht vollzogen sind, beläuft sich auf 4.477.998 EUR.
Die Dauer der Leibrentenzahlungen ist abhängig von der Lebenserwartung der Leibrentenempfänger, wobei die Mindestrentenzahldauer zwischen fünf und zehn Jahren beträgt.
VI. Nachtragsberichtserstattung
Nach dem Bilanzstichtag wurden bis zur Aufstellung des Jahresabschlusses 66 weitere
Immobilienkaufverträge geschlossen. Aus diesen resultieren einmalige Zahlungsverpflichtungen in Höhe von 4.622.465 EUR sowie Leibrentenzahlungen in Höhe von monatlich 59.198 EUR.
Der Hauptaktionär hat erklärt, die ihm zustehenden Gesellschaftsrechte so auszuüben und gegebenenfalls finanzielle Mittel so bereitzustellen, dass die Deutsche Leibrenten AG ihren vertraglichen Verpflichtungen ordnungsgemäß nachkommen kann.
VII. Sonstige Erläuterungs- und Angabepflichten
Organe der Gesellschaft:
Vorstand:
Herr Friedrich Thiele
Herr Thorsten Zucht
Aufsichtsrat:
Herr Rolf Elgeti (Vorsitzender), Unternehmer
Herr Dr. Christian Schlüter, Rechtsanwalt
Herr Achim Betz (Stellvertreter), Wirtschaftsprüfer und Steuerberater
Der Jahresabschluss 2019 wird in den Konzernabschluss der Obotritia Capital KGaA mit Sitz in Potsdam für den größten und kleinsten Kreis von Unternehmen einbezogen, der im Bundesanzeiger offengelegt wird.
Die durchschnittliche Anzahl der Arbeitnehmer betrug im Geschäftsjahr 32 Arbeitnehmer
(Vorjahr 16 Arbeitnehmer).
Weitere Angabepflichten entfallen, da es sich hier um eine kleine Kapitalgesellschaft handelt.
Angabe der Ausleihungen, Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern
1.1.2019 – 31.12.2019
Der Betrag der Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern beträgt 0,00 EUR.
1.1.2018 – 31.12.2018
Der Betrag der Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern beträgt 99,96 EUR.
sonstige Berichtsbestandteile
gez. Friedrich Thiele (Kaufmann)
Vorstand
gez. Thorsten Zucht (Kaufmann)
Vorstand
Frankfurt am Main, den 13.03.2020
Angaben zur Feststellung:
Der Jahresabschluss wurde am 13.03.2020 festgestellt.
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