Anwalt, Dummschwätzer, Institutioneller oder was auch immer. Mal ganz ehrlich, was soll dabei herauskommen? Alles was im Gläubigerausschuss diskutiert wird, bleibt auch dort, also wem nutzt das letztlich? Viel wichtiger wäre doch einmal die Diskussion, wie eine Lösung für die investierten Anleger der Deutschen Lichtmiete aussehen kann? Eine Lösung, die hilft, Anlegergelder vor einem Totalverlust zu retten.
Hier muss man einmal die Frage stellen, bei all der Fachkompetenz, die man da hat, warum erarbeitet man nicht einmal ein solches Fortführungskonzept? Im Moment sieht alles nach Zerschlagen aus. Möglich, dass es gar keine andere Lösung gibt, aber bisher hat man doch noch gar keine alternative Diskussion über ein mögliches Fortführungskonzept geführt.
Selbst unser überaus engagierter Dr. Gert Sieger hat doch außer Sprechblasen und unstrukturierten Vorschlägen nichts auf den Tisch gelegt. Ich persönlich finde es schade, dass man eine theoretische Diskussion oft um Nebenkriegsschauplätze führt, denn die eigentliche Idee der DLM passt ja in die heutige Zeit. Bekommt denn keiner ein Konzept hin, dass man das Unternehmen wirtschaftlich fortführen kann?
Keine Rolle kann Alexander Hahn in einem Fortführungskonzept haben, denn er ist doch der Verursacher des ganzen Desasters. Des Desasters, das wir nun haben. Hier muss eine wirtschaftliche Lösung erarbeitet werden ohne Rücksicht auf irgendwelche Personen. Erst braucht man ein Geschäftsmodell, dann die Personen, die dazu passen oder man sucht sich eine Person, die ein überzeugendes wirtschaftliches Fortführungsmodell hat.
Eine Diskussion um die Besetzung des Gläubigerausschusses ist für mich reiner Populismus und bringt in der Sache überhaupt nichts für die Anleger.
Die einzelnen Geschäftsbereiche sind zunächst sauber zu trennen und auf Wirtschaftlichkeit zu überprüfen, Produktion-/Herstellungskosten im Prämiumsegment im Vergleich zu Konkurrenten auf dem Weltmarkt; Kosten für die Acquisition von neuen Mietkunden mit Beratung, Lichtplanung und Montage; Kosten für die Alt-Kundenbetreuung und die Verwaltung des Altbestandes, Gewinnmarge als Differenz zwischen den Brutto-Mietzahlungen der Endkunden und den Mietauszahlungen an die Investoren (Kosten des Fremdkaptials). Wenn alles für die Verwertung in einen Sack gesteckt wird, so werden riskobehaftete und verlustverursachende Geschäftsaktivitäten mit noch gesunden und gewinnbringenden Geschäftsbereichen vermengt, und die produktiven Assets, die vermieteten Altbestandsleuchten, weit unter Wert verscherbelt.
Mich erinnert das zu befürchtende konzertierte Vorgehen von Insolvenzverwalter und Ausschussmitglieder an das Scherzlied: „wir versaufen unser Oma ihr klein Häuschen“ Die noch verbliebene Substanz wird durch Rechtsstreitigkeiten, Rechtsgutachten, Bürokratie, Gerichts- und Anwältskosten, Honorare für Sachverständige etc. aufgefressen, ohne dass mit dem Rest für etwas Nachhaltig-Produktives gesorgt wird. Oder um es noch provokativer mit schwarzem Humor zu formulieren:
Kommt, wir fressen eine Leiche,
kommt ins Leichenhaus.
kommt, die Leiche ist schon weiche,
kommt, wir saugen sie jetzt aus.